Platz 10
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Mai / Juni 2018

RWTH Aachen

Momente der Monumentalität

Städtisches Wohnen im Wandel

von Fabian Franciszkiewicz

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Master

Präsentation:

26.02.2018

Lehrstuhl:

Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens / Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Anne-Julchen Bernhardt

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vectorworks, Rhino, Photoshop

In den Großstädten Deutschlands ist eine gesteigerte Nachfrage an zeitgenössischen Wohnformen zu vermerken. Die Ursachen für diese Tendenz sind vielseitig, von einer zunehmenden Individualisierung der Lebensmodelle, über das Altern der Gesellschaft bis hin zu Entgrenzungsprozessen im Arbeitssektor.

Aus diesem Grund soll das Projekt einen Ort schaffen, der vielfältige Formen des Zusammenlebens ermöglicht, um so einer Gemeinschaft einen Raum zu bieten. Diese Gemeinschaft soll aber nicht isoliert von ihrem städtischen Umfeld existieren und damit die Einbindung in eine größere Gemeinschaft, die Stadtgemeinschaft, vernachlässigen. Es gilt auch bewohnerfremde Menschen miteinzubeziehen und so das Bauwerk insgesamt in die alltägliche städtische Szenographie einzubinden.

Der Einbezug des Städtischen in einen gemeinschaftlichen Wohnkomplex in Verbindung mit diversen öffentlichen Nutzungen schließt dabei eine entsprechende Gestaltung ein. Diese Gestaltung muss sowohl dem Umfeld, als auch der Idee des gemeinschaftlichen Lebens gerecht werden. Die dabei entstandene monumentale Form wird zum Ausdruck der sozialen Bedürfnisse einer städtischen Gesellschaft und somit zu einem Ort der Öffentlichkeit zulässt. Hierbei steht diese Form im Kontext der Diskussion um eine moderne Monumentalität und wirft die Frage nach der Interpretation des Monumentalen im 21.Jh. auf.

Über die Zeit hinweg haben sich jedoch das soziale Werteverständnis und die inhaltlichen Konzeptionen, welche hinter einer monumentalen Gestaltung stehen, verändert. Die Frage nach einem Monumentalitätsbegriff des 21.Jh. ist also gekoppelt mit der Entwicklung des Zeitgeistes, welcher ein zunehmendes Interesse am metropolitanen Lebensstil in der urbanen Gesellschaft erkennen lässt. Es wird sich retrospektiv auf belebte öffentliche Räume bezogen, die für ein intaktes soziales Leben in der Stadtgemeinschaft essentiell sind.

Monumente heutzutage müssen also nicht unbedingt programmatisch der Öffentlichkeit dienen, jedoch sollte Ihre Wirkung auf den umliegenden Stadtraum eine Öffentlichkeit und somit ein städtisches Leben fördern, wodurch sie das gemeinschaftliche Stadtleben in ihrer Wirkung als Symbol direkt referenzieren. Dadurch unterliegen monumentale Gesten heutzutage den Konventionen der Gesellschaft, ohne dass diese kollektiven Werte von Einzelnen diktiert werden. Daraus folgt, dass eine monumentale Gestaltung, nicht eine absolute Position vertreten, also etwas vorschreiben darf, sondern im Gegenteil Möglichkeiten eröffnen muss.

Ausgehend von dieser These wurde eine zeitgemäße Monumentalität in einzelnen Gesten formuliert, welche den gesellschaftlichen Raum, also den Stadtraum, formt, zoniert und den Akteuren, der städtischen Gemeinschaft, eine Bühne bietet. Diese Monumentalitätsmomente treten punktuell auf und sind durch eine Gesamtform verknüpft, um so ein Verweben von öffentlichen und privaten Nutzungen zuzulassen und die Stadt als Wohn-, Arbeits- und Freizeitraum aufzuwerten.