Platz 3
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März / April 2022

Technische Universität München

The Mojo of Water

Entwurf eines Hygiene Points in Togo

von Marlene Stechl, Anton Gerl, Cäcilia Halbgewachs

Hochschule:

Technische Universität München

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

13.07.2021

Lehrstuhl:

Chair of Architectural Design and Participation - Prof. Kéré

Rubrik:

Gesundheitsbauten

Software:

ArchiCad, Photoshop

Hintergrund
Das mangelnde Wissen über Hygiene verursacht im globalen Süden immer noch viele Probleme. Verunreinigtes Wasser und notdürftige sanitäre Einrichtungen sind die Ursache für die Übertragung von Krankheiten und setzen die Menschen vermeidbaren Gesundheitsrisiken aus. Mit unserem Entwurf wollen wir einen Zugang zu sauberem Wasser und einen Beitrag zur Bildung über Hygiene schaffen.

Konzept
Die NGO AktionPIT hat 10 Dörfer in ganz Togo ausgewählt, die sich für einen Entwurf einer neuen sanitären Einrichtung qualifiziert haben. Das Dorf, welches wir mit unserem Entwurf behandelt haben, befindet sich im Süden Togos und heißt Djegbakondji. Mit unserem Entwurf wollen wir dazu beitragen, eine langfristige Verbesserung der sanitären Verhältnisse für die Menschen in dem Dorf zu schaffen. Der Hygiene Point kann als Prototyp verstanden werden, der sich an die lokalen Gegebenheiten anpassen lässt und sich nach Bedarf von den Menschen vor Ort vervielfachen lässt. Mit dem Projekt wollen wir Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen und Raum für Bildung über Hygiene und den Wasserkreislauf schaffen. Das Gebäude ist nachhaltig in dem Sinne, dass regionale Materialien verwendet werden und die Struktur so einfach gehalten wird, dass sie von den Einheimischen mit wenigen Mitteln nachgebaut werden kann.

Funktion
Das Herzstück des Hauptgebäudes bildet die zentrale Regenwassersammelstelle, die von weiteren sanitären Funktionen umgeben ist, wie etwa Dusch- und Waschräumen, sowie einen weiteren Raum, der für Unterrichtsstunden oder soziale Veranstaltungen verwendet werden kann.
Die Dächer sind so ausgebildet, dass sie das Regenwasser zur zentralen Sammelstelle leiten, wo es in einem Regentank aufgefangen, gefiltert und zur Weiter- und Wiederverwendung verteilt wird.

Konstruktion
Die Konstruktion basiert auf einem Stützsystem, sodass sich der Grundriss frei bespielen lässt. Die Stützen bestehen aus Lehmziegeln mit einem reduzierten Kern aus Stahlbeton, wodurch Materialien wie Zement auf ein Minimum reduziert werden. Ein aussteifender Ringbalken trägt eine Dachkonstruktion aus Holzzangen, welche eine Fügung der Bauteile ohne komplizierte Verbindungspunkte ermöglicht.
Unterschiedliche Neigungen des „Flügeldaches“ sorgen für eine ausreichende Ventilation, während sie das Regenwasser zur zentralen Sammelstelle leiten.
Die Vereinfachung des Tragsystems ermöglicht zusammen mit der Nutzung lokal vorhandener Baumaterialien wie Lehm und Holz eine hohe Partizipation der Dorfgemeinschaft.

Text von Gerl, Halbgewachs, Stechl.