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März / April 2022

Technische Universität Berlin

Die Sichtbare Stadt

Plädoyer für utopische Wirklichkeiten

von Sarah Schmidt, Jonathan Schmidt

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Master

Präsentation:

26.05.2021

Lehrstuhl:

CUD / Prof. Jörg Stollmann

Software:

ArchiCAD, Adobe Creative Suite

Was wäre, wenn wir nicht von Negativschlagzeilen überflutet würden? Was wäre, wenn wir Krisen als Chancen sähen? Was wäre, wenn wir eine positive Vision für die Zukunft hätten, die unseren Blick auf Architektur und Stadt verändert?

Hier ein kleiner Einblick in die Erzählungen der Krisen: Link.

In der Sichtbaren Stadt haben wir das Gedankenexperiment gewagt und positive Zukunftsbilder imaginiert, die den Grundstein für die Gestaltung zukunftsfähiger Architektur legen. Wir wollen Lust auf Neues machen, uns einmischen und nicht aufhören mit Fantasie, mit kreativem und konzeptionellem Denken Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir wollen zahlreiche kleine und große Lösungen für eine schönere Welt erarbeiten, Anreize schaffen und für Orientierung sorgen - ohne dabei Verbote zu erteilen.

Wie eine solche utopische Zukunft aussehen könnte, sehen Sie hier: Link

In unserem Plädoyer für das mögliche Unmögliche haben wir versucht, die Grenzen der Planbarkeit zu testen. Doch - wie können wir für eine Zukunft planen, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird?
Indem wir uns ein subjektives Bild des wünschenswerten Morgen machen, fällt es uns leichter für die darin lebende Gesellschaft zu planen. Dass unsere Vorhersagen falsch sein können und vermutlich niemals exakt auf diese Weise eintreffen werden, bedeutet auch, dass Architektur zukunftsoffen und flexibel sein muss, um handlungsfähig zu bleiben.Es genügt nicht, ein Gebäude für ein bestimmtes Szenario auszustatten bzw. es dementsprechend zu transformieren. Stattdessen muss die Transformation als Prozess gesehen werden, dessen Ausgang nicht determiniert ist. Wir müssen in der Planung daher Aktionsspielraum für Veränderungen lassen. Architektur muss nicht nur transformiert werden, sondern transformativ bleiben. Sie muss Reibungsfläche und Raum zum Diskurs bieten.
Die imaginierte Utopie fungiert als Antithese zur aktuellen Wachstumsgesellschaft und eröffnet einen Explorationsraum, der gespickt ist mit Möglichkeiten - Möglichkeiten, Architektur zukunftsfähig zu transformieren, indem sie Reibungsfläche bietet und veränderbar bleibt.

Am alten Postscheckamt in Berlin Kreuzberg wurde diese Transformation beispielhaft verdeutlicht. Das Gebäude kann als utopisches Fragment und als Projektionsfläche unserer Vision verstanden werden.

Unsere Arbeit möchte Wege in eine Gesellschaft aufzeigen, die sich wieder auf die Suche nach sozialer Gerechtigkeit und einem guten Leben begibt.
Die Sichtbare Stadt ist ein Plädoyer für utopische Wirklichkeiten - für das mögliche Unmögliche.

Text von Sarah Schmidt und Jonathan Schmidt.