Mai / Juni 2017
Technische Universität München
Holzhochhaus München
Entwurf eines 27-geschossigen, 102.5m hohen Hochhauses in Holzbetonverbund-Bauweise
Technische Universität München
Master
11.05.2017
Univ. Prof. Hermann Kaufmann
Wohnbauten
Archicad20, Photoshop, Indesign, Rhino
Der im Norden Münchens gelegene Entwurf versucht die Grenzen des mehrgeschossigen Holzbaus im Bereich des Bauens über der Hochhausgrenze auszuloten und voranzutreiben. Die dynamische Formensprache soll sowohl Bewegung und Fortschritt ausdrücken, als auch hier die Möglichkeiten des modernen Holzbaus erweitern und veranschaulichen. Städtebaulich reiht sich das Gebäude in ein bestehendes Ensemble aus Hochbauten ein und soll als neue Generation des Hochhauses des 21. Jahrhunderts ein subtiles Zeichen in Richtung Zukunft setzen. Das Volumen grenzt sich zum Verkehr hin ab und öffnet sich zu bestehenden Wohn- und Gewerbegebieten der Parkstadt Schwabing. Der so entstehende Hof bildet eine zentrale Schnittstelle zwischen umgrenzenden Wohn- und Arbeitsräumen und schafft einen neuen Treff- und Anlaufpunkt für das Gebiet.
Das Erdgeschoss bildet zusammen mit den unterirdischen Geschossen einen stabilen Sockel aus, auf dem die leichte Holzbetonverbundkonstruktion gestapelt wird. Ein Stahlbetonkern geht durch alle Geschosse durch und dient als Auflager für die Deckenelemente und als Aussteifung des Gebäudes.
Im öffentlich zugänglichen Erdgeschoss befinden sich Gewerbe- und Einzelhandelsbereiche, ein Ausstellungsbereich, ein Foyer, ein Co-Working-Space und ein Restaurant. Der Austausch und das Zusammenkommen von gebäudeinternen und –externen Personen soll gefördert werden, da es dem relativ neu entstandenem Gebiet noch an funktionierender Infrastruktur mangelt. Das Restaurant verpflegt tagsüber Angestellte aber auch Personen aus den umliegenden Gewerbe- und Wohngebieten und dient als eine Art Kantine, ist abends allerdings Restaurant im gewöhnlichen Sinne mit gehobener Küche und eigenständiger Nutzung. Vom ersten bis zum 23. Obergeschoss sind unterschiedlich große Mietflächen für Büro- und Schulungsräume integriert. Das 24. und 25. Geschoss beherbergt ein Stunden- oder Tageshotel, das in erster Linie für die Angestellten vorgesehen, aber auch für Gäste von außerhalb verwend- und buchbar ist. Im 26. Geschoss befindet sich eine Skylobby mit Besprechungs- und Schulungsräu men, sowie ein direkter Zugang über eine Galerie in das 27. Geschoss. Dort ist ein öffentlich zugängliches Café integriert und verstärkt somit zusätzlich die Interaktion von Anwohnern und Angestellten innerhalb des Gebäudes.
Ziel war es, ein konstruktiv sinnvolles und statisch vordimensioniertes Projekt zu entwickeln, das sich von den umliegenden Hochbauten abhebt und dennoch realisierbar und realisitisch bleibt. Nachwachsende Rohstoffe sollen in diesem Entwurf, wo immer es möglich ist und sinnvoll erscheint, herkömmliche verwendete und in umweltschonender Hinsicht bedenklichere Rohstoffe ersetzen. Nicht nur die umweltbewusste Materialwahl der verwendeten Baustoffe, sondern auch eine wandlungsfähige Nutzungsgestaltung, sollen dem Gebäude Nachhaltigkeit und Flexibilität verleihen.