Platz 18
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Mai / Juni 2017

Technische Universität Dresden

Architekt Manufaktur

NeueArchitekturfakultät TU Dresden

von Tianqi Gao

Hochschule:

Technische Universität Dresden

Abschluss:

Diplom

Lehrstuhl:

Industriebau, i.V. Witschurke, Dr.-Ing. Hans

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD,Sketchup,Vray,Photoshop,Indesign,

Kontext und Aufgabe
Die neue Fakultät für Architektur ist an prominenter Stelle am Fritz-Förster-Platz zugewiesen. Die große Herausforderung liegt in der angemessenen Positionsbestimmung im städtebaulichen und historischen Kontext, als auch in der Konzipierung des Gebäudes für heutige und zukünftige Ansprüche, die an die Architekturausbildung gestellt werden. Der Bauplatz spannt sich zwischen zwei historischen Polen auf. Nördlich liegt der, von Martin Dülfer 1913 entworfene Beyer-Bau für die Fakultät Bauingenieurwesen. Es ist ein unvollendetes Fragment- weder die geplante Hochbauabteilung noch die, als Eingang gedachte Rotunde, aus der Ursprungsplanung wurden realisiert. Südlich grenzt das Hörsaalzentrum an, welches Ende des 20.Jh. mit monumentaler Maßstäblichkeit und fremder Materialität errichtete wurde.

Städtebauliches, architektonisches und freiraumplanerisches Konzept Man kann das Solitär als Erweiterung des Bayer-Baus betrachten. Es wird ein hoher Respekt vor dem historischen Nachbargebäude gezeigt. Die Prinzipien liegen darin, dass der Neubau auf mehreren Ebenen einen tieferen Dialog mit dem Bayer-Bau eingehen soll. Dies wird sichtbar in der äußeren Erscheinung des Baukörpers, in der Wahl der Materialität der Fassade und ihrer Gliederung, als auch von der Gebäudestruktur und der innenräumlichen Erschließung. Darüber hinaus besitzt der Neubau eine eigenständige, zeitgenössische Architektursprache und ist mehr als nur eine Reaktion auf den Altbau.

Ein minimaler Eingriff an dem rechteckigen Baukörper, wurde durch das Prinzip der Subtraktion geschafft. Es wird, aus dem rechteckigen Gebäuderiegel, ein Teil herausgelöst, entsprechend dem historisch geplanten Kreis der Rotunde. Durch diese Transformation wird der ,,Rotunde-platz‘‘ realisiert und eine neue gemeinsame Eingangssituation für den Neubau und Bayer-Bau geschaffen. Der Rücksprung der oberen Geschosse über dem umlaufenden Sockel, erzeugt eine lange Terrasse und reagiert damit gut auf die Südfassade des Bayer-Baus. Dessen feine und wertvolle Fassade gespiegelt wird. Die große Glasfassade des Neubaus nimmt dabe eine offene Haltung zum historischen Bestand ein. Der Raum zwischen Alt und Neu bietet viel Qualität. Das neue Fakultätsgebäude integriert sich dadurch bestens in den Campus.

Der umgestaltete urbane Freiraum verknüpft die beiden Fakultätsgebäude, als auch die Stadt mit dem Campus. Die offene Wunde an der  historischen Rotunde konnte damit geschlossen werden. Die strahlenförmig abgehenden Wege, vom neu entstandenen ,,Rotunde-platz‘‘, bieten optimale Zugänglichkeit aus allen Richtungen für Studierende und Mitarbeiter in die Gebäude und in den Campus.

Gebäudestruktur und Konzept
Die spannungsreiche, großzügige Gebäudestruktur entspricht dem speziellen Bedarf einer Architekturfakultät und gewährleistet eine sehr hohe Flexibilität, für die zukünftige Verwendung und Entwicklung der Architekturausbildung.