Audiowalks zu Stadt und Marginalisierung

Im Rahmen des selbstverwalteten Studierendenprojekts „werk stadt – für alle“ haben Studierende der Technischen Universität Berlin in zwei Semestern drei Audiowalks zum Thema Stadt und Marginalisierung erarbeitet.

Im Sommersemester 2021 und im Wintersemester 2021/22 hat sich eine Gruppe von Studierenden an der Technischen Universität Berlin dem selbst initiierten Projekt „werk stadt – für alle“ gewidmet. Ziel dieses Projekts ist es, mithilfe von Audiowalks den Perspektiven marginalisierter Gruppen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und für ausschließende Strukturen zu sensibilisieren. In den bisher entwickelten Audiowalks nehmen die Studierenden drei Gruppen in den Fokus: FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans* und agender Personen), queere Menschen und BIPoC (Black and Indigenous People of Colour).


Der FLINTA*-Walk

Wie sich städtische Räume und gesellschaftliche Struktur im Hinplick auf den Aspekt Gender gegenseitig beeinflussen, zeigen die Studierenden im„FLINTA*-Walk“. In diesem Audiowalk liegt der Fokus auf Perspektiven von Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binären-, Trans- oder Agender-Personen. Der Rundgang umfasst ingesamt sieben Stationen im Berliner Stadtteil Kreuzberg. In die jeweils fünf- bis zehnminütigen Audiokommentare zu den einzelnen Stationen sind auch Interviews mit Expert*innen aus der Stadt- und Raumsoziologie sowie aus der Planung eingebunden.

Themenschwerpunkte:

  • Sport
  • Sicherheit
  • Planungsstrategien und gebaute Strukturen
  • Toiletten im öffentlichen Raum
  • Safer Spaces und Wohnprojekte
  • Parks

Der Queer-Walk

Perspektiven von queeren Menschen, also Personen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung nicht der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen oder heterosexuellen Norm entsprechen. Der Walk beginnt am Kottbusser Tor in Kreuzberg und endet in Neukölln auf dem Vorplatz der ehemaligen Kindl-Brauerei, in der sich heute das Zentrum für zeitgenössische Kunst befindet. Der „Queer-Walk” umfasst insgesamt elf Stationen.

Themenschwerpunkte:

  • Sicherheit im öffentlichen Raum
  • Barkultur
  • Aneignung von Räumen
  • Sichtbarkeit
  • Drag
  • Queere Geschichte
  • Queere Jugendzentren
  • Queer Inclusive Planning
  • Cruising

Der BIPoC-Walk

In dem dritten Audiowalk rücken die Studierenden die Perspektiven von Black Indigenous and People of Color (BIPoC) in den Fokus. BIPoC ist eine positiv besetzte, politische Selbstbezeichnung rassistisch diskriminierter Personen. Die Tour beginnt an der Oberbaumbrücke und endet im Görlitzer Park.

Themenschwerpunkte:

  • Koloniales Erbe in der Stadt
  • Gentrifizierungsprozesse
  • Widerstand
  • Perspektiven geflüchteter Personen

Anknüpfend an die bereits bestehenden Audiowalks soll das Projekt im Sommersemester 2022 und im Wintersemester 2022/23 fortgeführt werden. Im Zuge dessen planen die Studierenden eine Betrachtung von Safer Spaces in Berlin mit kritischen Stadtforschungsmethoden.