Bewegte Bilder zu „Bestand der Dinge“: Eine Videodokumentation

baunetz CAMPUS und das FG DE/CO der Technischen Universität Berlin gestaltete gemeinsam mit 30 Studierenden und zahlreichen Expert*innen eine Plattform, um Strategien für den Erhalt zu entwickeln. Mit einem Film und einer Teilnehmerstimme blicken wir auf ein ereignisvolle Woche zurück.

Videodokumentation über die Sommerschule „Bestand der Dinge“, Video: Timur Alexander El Rafie, www.experimentalsystem.net

Bericht von Maxim Yurin, studentischer Teilnehmer der Sommerschule:

Im September 2023 markierte die Sommerschule von baunetz CAMPUS in Berlin für die 30 anwesenden Studierenden aus Deutschland und Österreich nicht nur ein Ende des rein virtuellen Studiums während Corona, es war auch ein überwältigender Exkurs zum Thema Bauwende. Der Ort des Lernens und Schaffens war die Adlerhalle in Berlin-Kreuzberg, die mit über 3.000 Quadratmetern entkernter Fläche Raum für viele Aktivitäten bot. Die warme Atmosphäre und das weiche Licht des ehemaligen Toyota-Halle inspirierten uns bereits räumlich dazu, im Bestand zu arbeiten, um beeindruckende Gebäude wie dieses zu nutzen und zu erhalten.

Der Input fand jedoch auch zum großen Teil im Freien statt: Zwischen Impact Hub in Neukölln, Reallabor Radbahn in Kreuzberg, Floating Berlin, der blauen Stunde im Spreepark und vielen weiteren Modellprojekten in der Stadt zeigten uns die Workshopleiter*innen, wie Revitalisierung, Transformation und Sanierung in der Praxis umsetzbar sein kann.

Die 13-minütige Videodokumentation spiegelt nun die Atmosphäre der gesamten Woche wider.

Gemeinsam die Bauwende unterstützen

Mit der Bauwende braucht es einen interdisziplinären Ansatz, um unserer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Das kann nur geschehen, wenn Planende, Ausführende, Behörden, Investor*innen und Bildungseinrichtungen am selben Strang ziehen. Das wollten wir vermitteln: Um die Bewegung zu unterstützen, haben wir in kürzester Zeit Testamente geschrieben, Videoclips gedreht, Instagram-Kanäle angelegt (Patina Prima / Das Letzte Mahl), Sticker und Poster gedruckt oder sogar Last-Minute Aktionen vor Abriss gefährdeten Gebäuden veranstaltet. Dabei sind vier Konzepte zu Ansätzen erfolgreicher Bestandskommunikation und -integration entstanden.

Bereits vor der Finissage wurden Zukunftspläne geschmiedet: Ziel der Summer School war nämlich, den Geist der Bauwende an alle Hochschulen zu tragen und selbst loszulegen. Wir betrachten es nicht unbedingt als Rebellion, sondern eher als friedlichen Aufruf zu einer überfälligen Reform. Die Erkenntnis, dass Bestand immer nur das ist, was daraus gemacht wird, muss jetzt an die Bildungseinrichtungen gelangen, nicht nur in Deutschland und Österreich. Wir sind nicht nur Zeug*innen der Bauwende, wir sind beteiligt an ihrer Umsetzung.