Wie vereinbare ich Studium und Nebenjob?

21.04.2022

Natalie Pawlik aus der Campus Redaktion antwortet

Neben dem Studium zu arbeiten lohnt sich ­– nicht nur aus finanzieller Sicht. Ein fachnaher Nebenjob bietet darüber hinaus die Möglichkeit, erste Arbeitserfahrungen zu sammeln, eventuell hilfreiche Kontakte in der Branche zu knüpfen und vielleicht sogar eine Arbeitsstelle nach dem Studium zu bekommen.

Möglichst nah am Studienfach

Bei der Wahl des Nebenjobs empfehle ich, eine möglichst studienfachnahe Tätigkeit zu suchen. Ein fachnaher Job hat den Vorteil, dass ihr euch bereits während des Studiums ein Bild vom zukünftigen Berufsfeld machen und erste Arbeitserfahrungen sammeln könnt. Das an der Uni angeeignete Wissen kann bestenfalls direkt in der Praxis angewendet werden. Dabei bekommt man ein Gefühl für die Arbeitsabläufe und kann die eigene Arbeitsweise entsprechend anpassen. Zudem knüpft ihr Kontakte zu Personen, die bereits in der Branche tätig sind und euch bei eurem Start ins Berufsleben behilflich sein könnten. Häufig lassen sich berufliche Tätigkeiten, die etwas mit dem Studium zu tun haben, auch als Praktikum anrechnen. Erkundigt euch diesbezüglich unbedingt an eurer Hochschule.

Viele Architekturbüros suchen Werkstudierende, Praktikant*innen oder Aushilfen. Aktuelle Stellenausschreibungen findet ihr auch auf unserer Website. Außerdem kann es sich lohnen, sich bei der eigenen Uni schlau zu machen, ob es offene Stellen am Institut gibt.

Nebenjob bei der Kurswahl berücksichtigen

Ein fachnaher Job kann idealerweise eine wertvolle erste Berufserfahrung sein. Betrachtet ihn also als festen Bestandteil eurer Ausbildung und kalkuliert die Arbeitszeiten bereits bei der Stundenplanwahl mit ein. Bei Werkstudierenden dürfen die maximalen Arbeitszeiten während des Semesters 20 Stunden pro Woche betragen. Dies entspricht zweieinhalb Arbeitstagen, die es freizuhalten gilt. Während der vorlesungsfreien Zeit dürfen Werkstudierende bis zu 40 Stunden pro Woche arbeiten. Ob ein Werkvertrag für euch in Frage kommt, hängt davon ab, ob ihr familienversichert seid und/oder BAföG bezieht. In diesen Fällen dürfen bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden. Treffen diese beiden Punkte nicht zu, bietet ein Werkstudierendenvertrag oftmals die finanziell besseren Konditionen. Wenn ihr merkt, dass euch Studium und Nebenjob in Kombination zu viel werden, muss die berufliche Tätigkeit nicht zwangsläufig reduziert oder aufgegeben werden. Je nach Möglichkeit kann es auch durchaus sinnvoll sein, ein oder zwei Semester länger zu studieren und dafür durchgehend parallel zu arbeiten. Die Berufserfahrung kommt euch wahrscheinlich bei späteren Bewerbungen zugute.

Übernahmemöglichkeit rechtzeitig ansprechen

Aus einem Nebenjob kann eine Anstellung oder Quelle für Aufträge werden. Es lohnt sich, rechtzeitig das Gespräch zu suchen, wenn der Studienabschluss in Sicht ist. Wartet nicht, bis ihr von euren Vorgesetzten darauf angesprochen werdet, sondern ergreift selbst die Initiative, wenn ihr weiterhin in dem Unternehmen tätig sein möchtet. Je früher die Möglichkeit auf Weiterbeschäftigung thematisiert wird, desto besser können beide Seiten planen. Es kann trotzdem ratsam sein, sich parallel auf dem Arbeitsmarkt umzusehen, einige Bewerbungen rauszuschicken und ggf. Bewerbungsgespräche wahrzunehmen. Das gibt euch zum einen Sicherheit bei der Verhandlung der Konditionen, zum anderen ist es eine gute Übung, sich zu präsentieren und über die eigenen Stärken und Schwächen zu reflektieren.