Modellbau, Plotten, Laptop und CAD-Software: Nicht ohne Grund hat das Architekturstudium den Ruf, besonders kostspielig zu sein. Dazu kommen die ohnehin immer höher werdenden Lebenshaltungskosten, die auch vor Studierenden keinen Halt machen. Wir zeigen euch, wie ihr mit einem begrenzten Einkommen am besten haushaltet.
Graupappe tut es auch
Neben den üblichen Spartipps für Studierende (in der Mensa essen, Steuererklärung machen, Hochschulsport statt Fitnessstudio usw.) gibt es einige architekturspezifische Möglichkeiten. Besonders die Kosten für Modellbau fallen beim Architekturstudium ins Gewicht. Überlegt euch deshalb genau, welches Material es braucht, um euer Konzept gut darzustellen. Nicht immer muss es teures Acrylglas sein – mit der guten alten Graupappe lassen sich auch schicke Modelle erstellen. Und nicht jede rechteckige Bodenplatte muss gelasert werden, die Arbeit mit dem Cutter spart Geld. Darüber hinaus macht es sich bezahlt, Materialreste nicht zu entsorgen, sondern im nächsten Semester weiterzuverwenden – die Umwelt wird euch danken. Selbst aus kleinen Stücken können wieder Arbeitsmodelle entstehen. Lasst euch auch nicht verleiten, teure Staffage zu kaufen. So manch ein Ast gab schon einen hübschen Modellbaum her, und auch aus Draht lassen sich geeignete Maßstabsmenschen basteln. Unser Ratgeber „Worauf sollte ich beim Modellbau achten?” kann euch weiter behilflich sein.
Plot ist nicht gleich Plot
Weitere Kosten kommen beim Drucken oder Plotten auf euch zu. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten: Farbe ist teurer als Schwarzweiß, dickes ist teurer als dünnes Papier. Die meisten Entwürfe können auch gut in Graustufen dargestellt werden, und nicht für jede kleine Zwischenpräsentation müsst ihr auf dickem Karton drucken. Im Übrigen gibt es oft große Preisunterschiede bei verschiedenen Anbietern. Fragt am besten ältere Studierende, welcher ihr „go-to” Copyshop ist. Häufig gibt es auch preiswerte hochschulinterne Plotservices.
Schneidematte, Skizzenrolle, Radierschablone
Besonders in den ersten Semestern kommt euch die Grundausstattung zum Zeichnen und Modellbauen teuer zu stehen. Hierbei könnt ihr sparen, indem ihr auf teure Markenprodukte verzichtet: Günstigere Produkte sind nicht unbedingt schlechter. Viele ältere Studierende verkaufen euch zudem sicher dankend ihre Zeichenschiene, die in höheren Semestern kaum noch Verwendung findet. Es mag zwar kleinlich klingen, aber beschriftet eure Sachen mit eurem Namen! Im Studio-Chaos gehen Dinge allzu schnell verloren und müssen neu gekauft werden. Generell solltet ihr gut mit euren Arbeitsmaterialien umgehen, damit sie möglichst lange halten. Eine verklebte Schneidematte oder ein vom Cutter zerkratztes Lineal leistet euch keine guten Dienste mehr.
Technik-Dschungel
Spätestens in den höheren Semestern stellt sich zudem die Frage nach dem besten Laptop und CAD-Programmen. Während viele Softwares für Studierende kostenlos sind (ArchiCAD, Vectorworks, AutoCAD, Revit, usw.), werden andere zu einem vergünstigten Preis angeboten (Rhino 3D). Die teure Adobe Lizenz (im ersten Jahr monatlich rund 20 EUR, danach rund 30 EUR) könnt ihr euch entweder zu zweit teilen, um den Preis zu halbieren, oder ganz auf günstigere Alternativen umsteigen, z.B. Affinity. Um herauszufinden, was euer Laptop können muss, solltet ihr euch die Mindestanforderungen der Programme anschauen. Wichtig sind Arbeitsspeicher, Prozessor, Speicherplatz und Graphikkarte, aber auch Bildschirmauflösung. Zwar muss es auch hier nicht das teuerste Produkt sein, doch damit ihr den Laptop möglichst das ganze Studium über verwenden könnt, zahlt sich Qualität aus. So werdet ihr mit 8 GB Arbeitsspeicher auf Dauer keine Freude haben. Und wenn euer Laptop beim Rendern doch aufgibt, solltet ihr den CIP-Pool eurer Hochschule aufsuchen. Die wichtigsten Programme sind hier oft vorhanden und die Rechenleistung wird die eures Laptops deutlich übertreffen.