Von Industrie zur Kulturutopie:„AIV-Schinkel-Wettbewerb“ 2022 entschieden

Ausgezeichnete Visionen junger Planer*innen für ein ehemaliges Industrieareal.

„Ressource Rüdersdorf – neu aufgemischt“: Unter diesem Titel rief diesmal der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) in seinem jährlich ausgelobten „AIV-Schinkel-Wettbewerb“ dazu auf, neue Ideen für das Areal einer ehemaligen Futterphosphatfabrik zu finden. Von insgesamt 123 eingereichten Beiträgen wurden im März 2022 elf Entwürfe von Studierenden ausgezeichnet.

Preis mit Tradition

2022 fand der „AIV-Schinkel-Wettbewerb“, der zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchspreisen zählt, zum 167. Mal statt. Er wurde erstmalig 1852 ausgeschrieben. Seitdem sind in diesem Förderwettbewerb Jahr für Jahr junge Architekt*innen, Ingenieur*innen und Künstler*innen aufgefordert, zukunftsorientierte Lösungen für Planungsaufgaben zu entwickeln. Der Preis soll der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses dienen, weshalb die Teilnehmer*innen nicht älter als 35 Jahre sein dürfen. Insgesamt wurden in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von 28.700 Euro an die Verfasser*innen der prämierten Arbeiten vergeben.

Kulturquartier mit Seilbahn

Traditionell ist eine Teilnahme für Studierende verschiedener Fachrichtungen mit jeweils anderem Schwerpunkt in der Aufgabenstellung möglich. Im Bereich Architektur sollte ein „Kultur-Reaktor“ als Keimzelle eines neuen Kreativquartiers entstehen. Im Städtebau galt es, ein „Zukunftslabor für neue Wohn- und Arbeitsformen“ zu entwickeln. Landschaftsarchitekt*innen setzten sich mit einem Ort für Freizeit und Naherholung sowie Kunst und Kultur im Zusammenhang mit Natur- und Klimaschutz auseinander. Im Ingenieurwesen sollte eine 1.000 Meter lange Seilbahn konstruiert werden, die das neue Quartier mit dem Rüdersdorfer Ortskern verbindet.

Die Preisträger*innen des AIV-Schinkel-Wettbewerbs im Überblick:

Fachsparte Architektur:

  • „green machine“
    Schinkelpreis

    Flo Berrar (Akademie der bildenden Künste, Wien), Johannes Anselmann (HfT Stuttgart)

  • „Alles Bleibt Anders“
    1. Diesing-Preis
    gestiftet von der Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung + Sonderpreis Brandenburg gestiftet vom „Brandenburgischen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung” (MIL)
    Niels Striby, Merve Simsek, Helene Merkle, Thomas Ederer (Karlsruher Institut für Technologie)

  • „Zukunftsfabrik
    2. Diesing-Preis
    gestiftet von der „Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung” + Anerkennungsprämie der „Gemeinde und WBG Rüdersdorf”
    Ing-Kerrin Ziegler, Katrina Westphal (Hafencity Universität Hamburg)

  • „cadavre /// ressuscité“
    3. Diesing-Preis
    gestiftet von der „Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung”
    Dario Kraus (Hochschule Bochum)

  • „ruins stage“
    3. Diesing-Preis
    gestiftet von der „Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung” + Sonderpreis Denkmal und Handwerk gestiftet vom „Verein Restaurator Im Handwerk”
    Thomas Obmann (Hochschule Darmstadt)
Fachsparte Städtebau:
  • „Klimadienst“
    Schinkelpreis

    Jan Tondera, Daniel Klaus, Chris Philipp (Hochschule für Technik, Stuttgart)

  • „Bauhausdorf“
    Sonderpreis
    Städtebau gestiftet von der „BAUWENS-Gruppe“
    Paul Uffrecht, Tim Machau (Technische Universität Dresden)
Fachsparte Landschaftsarchitektur:
  • „subsTanz“
    Schinkelpreis + Reisestipendium
    der „Hans-Joachim-Pysall-Stiftung“
    Wen Chen, Julia Theis (Leibniz Universität Hannover)
Fachsparte Konstruktiver Ingenieurbau:
  • „creation hub“
    Sonderpreis für herausragende Ingenieurleistung
    gestiftet von der „Berliner Baukammer“
    Peer Röder, Milena Louisa Müller, Philip Mein (Hochschule Wismar)

  • „schwebend leicht“
    Sonderpeis für Kooperation gestiftet vom „Verband Beratender Ingenieure“ (VBI)
    Fabian Gutheil, Zhanat Keneeva, Keanu Schwenke, Tom Witry (Technische Universität Berlin)

Fachsparte Freie Kunst:

  • „Vagabund“
    Sonderpreis Kunst
    gestiftet von der „Hans und Charlotte Krull Stiftung“
    Jakob Ketzel (Universität der Künste, Berlin)