Visionen für die Gesundheitsarchitektur: Architecture for Health Student Award 2023 verliehen

Unsere zukünftigen Ansprüche an das Gesundheitswesen erfordern ebenso neue Ansätze in der Architektur. Die Gewinnerprojekte des vom ENAH (European Network Architecture for Health) ausgeschriebenen Wettbewerbs zeigen, wie räumliche Ideen zur Verbesserung medizinischer Versorgung beitragen können.

Seit 2020 wird der Architecture for Health Student Award international ausgeschrieben und vom ENAH (European Network Architecture for Health) vergeben. Er soll junge Absolvent*innen aus den planerischen Fachbereichen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur dazu anregen, sich mit dem Thema Architektur und Gesundheit auseinanderzusetzen und innovative Ideen und Lösungen zu entwickeln. Die eingereichten Projekte konnten sich auf verschiedene Bereiche der Gesundheitsarchitektur beziehen – seien es Krankenhäuser, Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Labore oder andere medizinische Einrichtungen. Ende Januar traf sich die diesjährige Fachjury auf dem Campus der Charité-Universitätsmedizin Berlin, um die Gewinner*innen des Architecture for Health Student Award 2023 auszuwählen und drei Preise sowie einen Sonderpreis zu vergeben.

Konzepte für die Gesundheitsversorgung der Zukunft

Ob Krankenhäuser, Wohnhäuser, Wohnheime, Psychiatrien und Reha-Kliniken: Die eingereichten Arbeiten umfassten eine breite Palette von Gesundheitseinrichtungen. Die Studierenden haben sich mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt wie dem Bau von klinischen Einrichtungen in pandemischen Zeiten, der Umnutzung von bestehenden Gebäuden und der Entwicklung modularer Konzepte für eine flexibel anpassbare Gesundheitsversorgung. Erste Plätze gab es dafür in diesem Jahr gleich zweimal: Jennifer Keßler vom KIT Karlsruhe gewann den Award für ihr Projekt „Until the End“, in dem sie einen innerstädtischen Wohnblock sensibel zur Weiternutzung als Hospiz transformierte. Ebenfalls einen ersten Preis erhielt He Haonan von der Macau University of Science and Technology mit dem Entwurf eines post-pandemischen, futuristischen Wohnhochhauses. Den dritten Preis vergab die Jury an Niels Geerts von der Academy of Architecture Amsterdam für seinen patientenzentrierten Klinikentwurf „Healing House – I wake up and … then what?“. Edda Barkfors und Jennie Bergman von der Chalmers University of Technology in Schweden gewannen den Charité Sonderpreis für ihre intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen Stressbelastung von Krankenhauspersonal. Die beiden Studentinnen schlugen gezielte bauliche Interventionen, sogenannte „Acupunctures“, am Campus des Sahlgrenska University Hospital vor.

Preisträger*innen im Überblick:

  • 1. Preis: „Until the End / Leben bis Zuletzt“
    Verfasserin: Jennifer Keßler
    Universität: Karlsruher Institut für Technologie
    Betreuung: Dirk E. Hebel, Riklef Rambow
    Preisgeld: 1500 Euro
  • 1. Preis: „Conceptual design of post-epidemic x public housing in Hong Kong”
    Verfasser: He Haonan
    Universität: Macau University of Science and Technology
    Betreuung: Wang Wei Jia
    Preisgeld: 1500 Euro
  • 3. Preis: „Healing House – I wake up and … then what?”
    Verfasser: Niels Geerts
    Universität: Academy of Architecture Amsterdam
    Betreuung: Machiel Spaan, Laura Alvarez, Jannik Ouburg
    Preisgeld: 1000 Euro
  • Sonderpreis Charité: „A (S)pace for Rest – How architecture can support recovery and reduce stress for hospital workers”
    Verfasserinnen: Ebba Barkfors / Jennie Bergman
    Universität: Chalmers University of Technology
    Betreuung: Elke Miedema, Cristiana Caira
    Preisgeld: 1000 Euro

Zusammensetzung der Jury:

  • Jochen Brinkmann, Charité Universitätsmedizin Berlin
  • Hieronimus Nickl, Nickl & Partner Architekten,Nickl Foundation
  • Prof. Christine Nickl-Weller, Nickl & Partner Architekten, Nickl Foundation, ENAH Scientific Advisory Board
  • Martin Richter, Wörner Traxler Richter Planungsgesellschaft mbh
  • Jórunn Ragnarsdóttir (verhindert), LRO
  • Marc Rehle, RRP Architekten + Ingenieure, AKG e.V.

Das gesamte Preisgeld des Awards beläuft sich auf 5000 € und wird von der Hans und Christine Nickl Stiftung bereit gestellt. In Zusammenarbeit mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin wurde zudem als Sonderpreis eine studentische Arbeit mit herausragendem Fokus auf nachhaltige Krankenhausplanung besonders gewürdigt.