Praktischer Klapptisch: Ein Beispiel für cleveres Produktdesign

Eine Studentin ersann ein wahres Möbel-Multitalent. Ihr Tischentwurf ist raumsparend, schallabsorbierend und obendrein aus recyceltem Material. Dafür erhielt sie jetzt eine Nominierung beim Green Concept Award 2024.

Lisa Schollbach, eine Bachelorabsolventin im Studiengang Gestaltung an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, entwickelte im Rahmen ihrer Abschlussarbeit den Klapptisch „Tapi“. Betreut haben die Arbeit Prof. Andreas Schulz und Prof. Matthias Ries im Kompetenzfeld Produktdesign. 

Schlichte Geometrie für eine vielseitige Nutzung

Der Klapptisch ist das Resultat einer Aufgabenstellung, die ein intuitiv nutzbares Objekt, das auf einer einzigen Fläche basiert, forderte. Drei unterschiedliche Positionen kann der „Tapi“ einnehmen und erfüllt somit verschiedene räumliche Anforderungen – beispielsweise als temporäre Ablagefläche – und ermöglicht eine effiziente Raumnutzung. Durch große Radien entsteht ein weiches, abgerundetes Erscheinungsbild. Zwei Farben an den Seiten zeigen konzeptuell an, in welcher Konfiguration sich das Objekt gerade befindet: Dunkelblau für eine zurückhaltende Wirkung, hochgeklappt an der Wand. Anregendes Orange kontrastiert dazu in den Tischpositionen. Für einen effizienten und platzsparenden Transport ist der Tisch als stapelbares Versandgut designt.

Flaschen zu Filz

Die in vielfältiger Weise knick- und somit konfigurierbare Fläche des „Tapi“ besteht aus dem Material „vitAcoustic“ der Firma Vital-Office GmbH – einem Akustikfilzprodukt. Ausgangsstoff dafür sind PET-Flaschen, die dadurch ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft ihr zweites Leben als Schallabsorber geschenkt bekommen. Der PET-Filz eröffnet darüber hinaus noch einen weiteren nachhaltigen Möglichkeitsbereich des Designs: die sogenannte „Silent Furniture“. Durch die Verwendung von schallabsorbierenden Stoffen als integrierte Materialkomponente für Mobiliar kann Lärm durch das Möbelstück aufgenommen und so die Raumatmosphäre aufgewertet werden. Zusätzliche Elemente wie schalldämmende Trennwände könnte man damit reduzieren. 

Nominierung

Schollbachs Entwurf kam auf die Nominierungsliste des Green Concept Award 2024 und ist damit zum Public Voting freigegeben. Der 2013 ins Leben gerufene Preis fördert weltweit innovative Beiträge im Bereich des nachhaltigen Designs in Produktdesign, Architektur und Technologie. Preiswürdig sind Einreichungen, die nicht nur ästhetisch überzeugen, sondern auch den klaren Nachhaltigkeitskriterien standhalten. Dazu zählen beispielsweise Energieeffizienz oder die soziale Verträglichkeit.