New Work im Schloss: Academy for Architectural Culture stellt Workshop-Ergebnisse aus

Wie kann eine neue Arbeitswelt in einem Residenzschloss aus der Renaissance aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmer*innen eines Workshops, der von der Academy for Architectural Culture (aac) organisiert wurde.

Es liegt im Herzen eines der bedeutendsten Museen der Welt – das Dresdner Residenzschloss ist der Ursprungsort der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und bildet das Zentrum des Museumsbetriebs. Das historische Gebäude ist für hunderte von Mitarbeiter*innen Mittelpunkt ihres Arbeitsalltages. Für die bestehenden Räume, die von ihnen genutzt werden, haben internationale Stipendiat*innen unter der Leitung von Volkwin Marg und Stephan Schütz in einem Workshop neue Konzepte entwickelt. Organisiert wurde der Workshop von der Academy for Architectural Culture (aac), einer privaten und gemeinnützigen Einrichtung mit Sitz in Hamburg, die 2008 von dem Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ins Leben gerufen wurde.


Historischer Bestand trifft neue Arbeitswelt

Auftakt des Workshops war eine dreitägige Exkursion nach Berlin und Dresden. In Berlin führte Chris Middleton die Teilnehmer*innen durch zwei Firmensitze, die sein Architekturbüro Kinzo realisiert hat. In Dresden machte sich die Gruppe mit dem Residenzschloss vertraut: Vor Ort gab Prof. Peter Kulka Einblick in seine langjährige Arbeit in und an dem Renaissancebau. Des Weiteren führte Christian Hellmund die Gruppe durch die neue Firmenzentrale, die gmp im Sommer 2022 fertigestellt hat. Zurück in Hamburg, in die Studios der aac, wurden vier Gruppen gebildet, die jeweils einen Vorschlag für den historischen Bestand entwarfen. Ergänzend gab es diverse Vorträge und Kritikrunden mit den Gastprofessor*innen Birgit Gebhardt, Daniel Schöning von Ply Atelier aus Hamburg, Prof. Martin Fröhlich von AFF Architekten aus Berlin und Chris Middleton.


Von geschichtet bis geöffnet

Im Rahmen des Workshops sind insgesamt vier Entwürfe für die Transformation der im Südflügel des Schlosses befindlichen Mitarbeiter*innenflächen entstanden. Der Entwurf der ersten Gruppe trägt den Titel „Schichten der Begegnung“, in dem Flächen für unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit übereinander und um eine vertikale Bibliothek angeordnet sind. Der Vorschlag der zweiten Gruppe sieht die Schaffung von „Marktplätzen der Aktivität“ durch punktuelle Entnahme von Baumasse vor. So sollen auf vier Geschossen Freiflächen für die unterschiedlichen Formen des aktivitätsbasierten Arbeitens entstehen. In ihrem Entwurf „Öffnung zum Licht“ hebt die dritte Gruppe die Hoffläche mit einer neuen Bodenplatte um ein Geschoss an. Der Dachstuhl wird zum Innenhof geöffnet und begrünt. Durch ein den Hof überspannendes Glasdach kann viel Tageslicht in den Mitarbeiter*innenbereich einfallen. Die vierte Gruppe konzipierte einen „Motor der Zusammenarbeit“: Um den zentralen Wirtschaftshof sind Aktivitätsflächen angeordnet. Diese sollen den Bestandsbau von innen heraus beleben.

Ab dem 24. November 2022 sind die Entwürfe in der Ausstellung „aac-Entwürfe für das Residenzschloss Dresden – New Work at Staatliche Kunstsammlungen Dresden“ im Residenzschloss in Dresden zu sehen.