Architektur weiterdenken: TIBES STIPENDIUM 2025/26 ausgelobt
Du hast eine starke Idee, aber dir fehlt die Finanzierung? Das TIBES STIPENDIUM des BDA Berlin unterstützt architektonische Projekte mit 5.000 Euro – ob theoretisch, praktisch oder irgendwo dazwischen.

Architektonische Ideen, die im klassischen Auftragswesen keinen Raum finden, brauchen alternative Wege zur Umsetzung. Genau dafür hat der BDA Berlin das TIBES-STIPENDIUM ins Leben gerufen – einen Förderpreis für freie, experimentelle Architekturprojekte. 2025/26 wird das Stipendium bereits zum fünften Mal ausgelobt.
Mit 5.000 Euro dotiert, richtet es sich an Masterstudierende, Absolvent*innen (Abschluss nach dem 31. Mai 2024) und Doktorand*innen der Berliner Hochschulen. Gefördert werden praktische oder theoretische Vorhaben aus den Bereichen Architektur, Bauen, Architekturtheorie, -geschichte oder -vermittlung – etwa Auslandsrecherchen, Veröffentlichungen, Ausstellungen oder Postproduktionen. Ziel ist es, Vorhaben zu unterstützen, die für die künftige Arbeit von Architekt*innen wegweisend sein können.

Ein Blick zurück
Seit 2012 wurden vier Stipendien vergeben, die die Vielfalt zeitgenössischer Architekturforschung zeigen:
- Carmen Gómez Maestro (TU Berlin) untersuchte im Rahmen ihres Projekts Reclaiming Materials den Wiederaufbau erdbebengeschädigter Städte in Chile durch die Wiederverwendung historischer Baustoffe.
- Bastian Beyer (UdK Berlin) forschte unter dem Titel Growing Structures an Schalungs- und Tragwerksystemen aus nachwachsenden Rohstoffen.

- Robert Patz (UdK Berlin) nahm sich in Virtual Reality Aided Architectural Design der Frage an, wie körperliches Wissen in digitale Entwurfsprozesse einfließt. Seine Arbeit untersucht, wie Virtual Reality und multimodale Werkzeuge den architektonischen Entwurf grundlegend verändern können.

Marta Setúbal schuf mit Archiv als Dispositiv für die Reaktivierung der Bindung an einen Ort ein temporäres Bürgerarchiv in ihrer portugiesischen Heimatstadt. Ihr Projekt stellte Fragen zu kollektiver Erinnerung, Raumaneignung und der sozialen Rolle von Architektur.

Stefanie Fink untersuchte in ihrer Dissertation Die Ausbildung des modernen Architekten in Deutschland – Das Beispiel Berlin (1879–1922) wie frühmoderne Bildungsstrukturen bis heute nachwirken und welche Biografien diese Prozesse prägten – ein wichtiger Beitrag zur Architekturgeschichtsforschung.

Wer kann sich bewerben?
Teilnahmeberechtigt sind Einzelpersonen oder Gruppen (sofern alle Mitglieder die Voraussetzungen erfüllen), die an einer Berliner Hochschule studieren oder ihren Abschluss seit höchstens einem Jahr gemacht haben. Auch Promovierende sind zur Bewerbung eingeladen. Die Einreichung erfolgt bis 24. Juli 2025, 12:00 Uhr per E-Mail oder persönlich in der Geschäftsstelle des BDA Berlin. Die Bewerbungsunterlagen sollen eine schriftliche Konzeptidee, einen Finanzierungsplan und die geplante Ausarbeitungsform enthalten.
Das Wichtigste im Überblick
- Dotierung: 5.000 Euro
- Auslober: BDA Berlin
- Bewerbungsschluss: 24. Juli 2025, 12 Uhr
- Förderzeitraum: Oktober 2025 – September 2026
- Wer kann mitmachen? Masterstudierende, Absolvent*innen (seit Mai 2024), Doktorand*innen Berliner Hochschulen
- Gefördert werden: Forschungs-, Entwurfs- und Weiterbildungsprojekte ohne Marktvergütung
Im August entscheidet ein interdisziplinäres Auswahlgremium über die Vergabe, Gespräche mit der engeren Auswahl folgen im September. Die Laufzeit des Stipendiums beginnt im Oktober 2025. Die Ergebnisse werden anschließend im Herbst 2026 im Rahmen der BDA-Nachwuchspreisverleihung präsentiert.