50 Jahre Aufbruchsstimmung: Jubiläumsjahr des Fachbereichs ASL Kassel
Der Fachbereich Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung (ASL) an der Uni Kassel feiert 50-jähriges Bestehen. Während zehn Ausstellungen kritisch auf die vergangenen Jahre zurückblicken, bringt die Vortragsreihe Fusion die Geschichte des Fachbereichs in einen Zusammenhang mit aktuellen Fragestellungen. CAMPUS ist als Medienpartner mit dabei.
1973 hielten die Studiengänge Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung Einzug in die Uni Kassel. Ob pädagogische Konzepte, institutionelle Strukturen oder fachliche Inhalte: Das Kasseler Modell hinterfragte die vorherrschenden Gegebenheiten kritisch und verhandelte die Beziehung zwischen Wissenschaft, Planung und Gesellschaft neu. Junge und innovative Lehrende prägten nicht nur die Lehrlandschaft des Fachbereichs, sondern die gesamte Disziplin. Konkret für den Aufbau des Studiums bedeutete das Kasseler Modell eine Stufung des Abschlusses in Diplom I und Diplom II, lange vor der Einführung des Bachelor- und Mastersystems durch die „Bologna Reform“. Einen weiteren Kernpunkt bildete das Projektstudium, in dem Studierende das erworbene Fachwissen in selbstbestimmten Projekten anwenden konnten.
Ein Blick in die Vergangenheit …
Ganz im Geiste des Kasseler Modells möchte der Fachbereich ASL seine bewegte Geschichte nicht unkommentiert lassen. Lehrende und Studierende planten gemeinsam zehn Ausstellungen, die in exemplarischen Rückblicken das Profil des ASL und die Schwerpunkte der Institute präsentieren. Von Frauen in der Geschichte des Fachbereichs, über die Kuba-Kooperation, bis zur Henschelei als Standort der Universität: Besuchende erhalten einen spannenden Einblick in die Vergangenheit. Noch bis zum 27. April kann die dritte Ausstellung „Einmischen ist erwünscht! Protest, Kritik, Freiräume – Aktionen von ASL-Studierenden 1973-2003" besucht werden, die selbstständig von Studierenden organisiert und kuratiert wurde.
… und in die Zukunft
Ergänzend zu den Ausstellungen findet wöchentlich die Vortragsreihe Fusion statt. Sie stellt in diesem Jahr die Frage: Was können wir für morgen von gestern lernen? Wissenschaftler*innen, Planende und Gestaltende interpretieren die Erkenntnisse des „Kasseler Modells“ vor dem Hintergrund heutiger Problemstellungen und diskutieren sie mit einem Publikum. Alle Vorträge werden online übertragen, die meisten finden parallel auch in Präsenz statt. Im nächsten Vortrag am 26. April sprechen Sarah Bovelett und Prof. Benjamin Foerster-Baldenius von der Floating University Berlin über nicht-disziplinäre Lernformate und radikale, experimentelle Ansätze.
Zum Schluss ein Fest
Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das Jubiläumsfest am Mittwoch, 31. Mai. Auch hier wird sowohl ein Blick zurück als auch nach vorn geworfen. Ehemalige Professor*innen wie Prof. Inken Baller, Prof. Thomas Herzog und Prof. Gernot Minke kommen zu einer Gesprächsrunde zusammen, während man in den „Hot Chairs“-Gesprächen heutigen Forschenden und Lehrenden des Fachbereichs lauschen darf. Auch Alumni der Kasseler Universität wird eine Bühne gegeben. Für den krönenden Abschluss sorgt schließlich eine Party.