März / April 2018
Technische Universität Wien
Raum+
seriell - individuell II
Technische Universität Wien
Bachelor
27.06.2017
Professur Staufer&Hasler / Dipl.-Ing.Dr.techn.
Wohnbauten
AutoCAD, ArchiCAD, Adobe Photoshop, Adobe Illustrator
SERIELLES BAUEN: mehr als pure Vorfertigung.
Unsere postfordistische Gesellschaft versteht die Gedanken der Optimierung von Prozessen und Produkten als Grundprinzip. Der individuelle Nutzen hingegen fordert von der Architektur Individualität, Identität und laufende Neuerung. Als Individualist sucht der Mensch das Original und die Abgrenzung.
Im Zuge der Bachelorthesis wurde als Grundlage die seriell vorgefertigte metabolistische Architekturikone “Nakagin Capsule Tower” von Kisho Kurokawa analysiert. Unter Berücksichtigung des stetigen Funktionswandels der gegenwärtigen Gesellschaft wurden Potentiale sowie Theorien der untersuchten Ikone für das Schaffen eines seriell vorgefertigen Raumgefüges herangezogen. Im ersten Schritt des Entwurfsprozesses steht die Entwicklung einer Konstruktion im Vordergrund. Abhängig des jeweiligen Nutzens, ermöglichen die in der tragenden Struktur eingehängten Decken-/ Boden- und Wandelemente eine individuelle horizontale, sowie als auch vertikale Kopplung der einzelnen Module.
Die Übersetzung der entwickelten Thesis erfolgte mittels zwei Entwürfen, eingebettet zwischen dicht einanderfolgenden Baulücken im Wiener Stadtgefüge. Dem ersten Entwurf wurde der Nutzen des INDIVIDUELLEN WOHNENS zugeschrieben. Die Fläche von insgesamt 34qm eines einzelnen Modules basiert unter dem Gesichtspunkt ‘leistbares Wohnen’. Niedrigere Raumhöhen im Bereich eines eingezogenen Splitlevels werden bei Aufenthaltsräumen mit einer Höhe von bis zu 4,4m ausgeglichen. Außenwandelemente sowie erfoderliche Installationsebenen ermöglichen dennoch eine individuelle horizontale sowie vertikale Kopplung der Module. Unterschiedliche Baulückenbreiten werden mit der Außenerschließung ausgeglichen.
Architektur zu schaffen, die einer breiten Masse an Gesellschaft dient. Dieses Ziel wurde, neben der Übersetzung des Wohnkonzeptes hin zu einem ÖFFENTLICHEN RAUMGEFÜGE bei dem zweiten Entwurfskörper angestrebt. Neben einer vertikalen sowie als auch horizontalen Anordnung zu je vier Modulen, wurden diese unter dem Rhythmus a-b-b-a un ein Drittel zueinander verschoben. Ein Ensemble unterschiedlichster räumlicher Qualitäten wird erzielt.
Seriell Gedachtes erscheint als verständliches Ganzes und gewinnt daraus seine Qualität und Identität.