Platz 17
Nächstes Projekt 16/20  

März / April 2018

RWTH Aachen

Entwerfen im Siebeneck

Eine Pilgerkirche für Scherpenheuvel

von Felix Möllering

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

2.7.2015

Lehrstuhl:

Lehrstuhl für Architekturgeschichte/Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Autodesk Autocad, Adobe Illustrator, Adobe Photoshop

Der belgische Wallfahrtsort Scherpenheuvel liegt etwa 60 Kilometer von Brüssel entfernt auf der Spitze eines, in der ansonsten flachen Landschaft, weithin sichtbaren Hügels. Anfang des 17.
Jahrhunderts erfolgte ein barocker Ausbau des Ortes in Form einer siebeneckigen Idealstadt, in deren Mitte sich innerhalb eines Hortus Conclusus eine ebenfalls siebeneckige Wallfahrtskirche befindet.
 
Scherpenheuvel ist heute, mit etwa 10.000 Pilgern im Jahr, der meistbesuchte Wallfahrtsort Belgiens.
Um die stille Andacht am Marienbild in der Wallfahrtskirche nicht zu stören, sollte am Fuße des Hügels im Osten der siebeneckigen Kirche, ein lithurgischer Raum für bis zu 1000 Personen und Wohnraum zur Unterbringung einer kleinen Mönchsgemeinschaft geschaffen werden, wobei auch die Einbeziehung eines dort befindlichen Klosterrests gewünscht war.
 
Die neue Pilgerkirche ist ein langer, schmaler Bau, der in der Mitte, entsprechend dem Winkel der östlichen Ecke der Stadt, geknickt ist. Im Mittelpunkt des Gebäudes befindet sich der Altar, der von zwei Seiten mit Bänken umstellt ist. Bei gutem Wetter und einer hohen Besucherzahl ist zudem die Südseite der Kirche zum Innenhof hin öffenbar, von wo aus ebenfalls am Gottesdienst teilgenommen werden kann. Hinter dem Altar, in der als Pilgerweg und Kerzenkapelle Nutzbaren Ostwand, befindet sich eine der sieben Kreuzwegstationen. Für die Nutzung als Kerzenkapelle ist die Ostwand zum Hauptraum der Kirche hin auf drei Etagen mit Nischen zum Aufstellen der Kerzen versehen, die so als diffuse und lebendig flackernde Beleuchtung des Kirchenraumes dienen.
An die Südseite der Kirche schließen zwei zweigeschossige Gebäudeteile an, in denen sich ein Büro für die Organisation der Pilgerfahrten, ein Ausstellungsraum und die Wohnungen der Oratorianermönche und ihrer Gäste befinden. Gemeinsam mit der Kirche und dem Rest der ehemaligen Klosteranlage bilden sie einen Innenhof aus.