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März / April 2020

Technische Universität Darmstadt

ashes to ashes

Krematorium Heidefriedhof, Dresden

von Marie Pacem

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Abschluss:

Master

Präsentation:

18.02.2020

Lehrstuhl:

Entwerfen und Raumgestaltung

Rubrik:

Sakralbauten

Software:

Vektorworks, Photoshop

Krematorium Heidefriedhof Dresden

Ich wandelte durch den dunklen Wald,
durch Bäume fiel Licht und Schatten
In Gedanken bei Dir und an den Verlust
fühlte ich mich allein
Doch am Ende des Weges
erblickte ich eine Lichtung
auf der wilde Blumen wuchsen
und die Blumen wiegten im Wind
und fingen mich auf
und ich merkte
ich war nicht verlassen
Ich hörte andere Schritte
und ich folgte wie ferngesteuert
den Schritten am Rande der Lichtung entlang
Da taten sich drei Räume auf
Ich ging in den für mich bestimmten
den Dritten
Ich trat in den Raum und wieder
fing das Licht mich auf
trug mich in meinen Gedanken zu dir
schöne Momente fielen mir ein
Schlimme
der Verlust nun ganz präsent
aber ich weiß
die Erinnerung an dich
sie bleibt
hier kann ich Abschied nehmen.

In Zeiten der Trauer und Abschiednahme ist eine stützende Umgebung wichtig, deshalb schirmt sich das Gebäude nach außen ab und bietet Raum und stützende Mauern für die Trauenden. Im Umgang angekommen, kann der Besucher erst einmal durch atmen und sich auf das kommende vorbereiten. Der Hof dient als Filter und verteilt die Gäste in die verschiedenen Bereiche. Zu den 3 Abschiedshallen, der Urnenwand, den Aufbahrungsräumen oder dem Krematorium. Mit Blick in den Wald kann der trauernde auch im Kremationsraum Abschied nehmen.
Alle Funktionsbereiche sind im hinteren Teil angeordnet, auch die Anlieferung des Krematoriums erfolgt separiert über die Parkplatzebene. Oben angekommen, werden die Leichen untersucht und für die Kremation vorbereitet, nach der Kremierung im Obergeschoss kommt die Asche im Erdgeschoss an und wird für die Übergabe aufbereitet.
Eine besondere Ausstrahlung bieten die Abschiedssäle, welche durch die Konstruktion und Fügung der Unterzüge eine Art Lichtung bilden und dem Raum eine besondere Atmosphäre geben. Wie durch eine schwebende Baumkrone wird das Licht als Stamm nach unten geführt und vervollständigt die Anmutung der Konstruktion. Die sonst zurückhaltende Materialität wird hier in besonderer Form ausgeführt, großformatige Marmorplatten, eine gekrümmte Nussbaumbekleidung und Führungsschienen aus Messing unterstützen die besondere Stimmung.
Die Kubatur des Gebäudes wird von der gestockten Betonfassade untermalt, welche von unten nach oben hin auflösend immer feiner wird. Symbolisch für den Aufstieg der Seele aus der Erde in den Himmel.