Visuelle Kommunikatorin: Grafik als Werkzeug

Anika Neubauer ist seit diesem Jahr Professorin für Architekturkommunikation und Visualisierung an der Hochschule Coburg. Aktuell unterstützt sie Team Stresstest für den deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale 2025 in Venedig und verantwortet die grafische Aufarbeitung. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Architektur, Landschaftsarchitektur, Gesellschaft und Illustration. Dabei greift sie komplexe Themen wie Klimawandel und Gentrifizierung visuell auf oder entwickelt Interventionen im Stadtraum. Für sie ist Architekturkommunikation ein Werkzeug, um urbane Prozesse sichtbar zu machen und soziale Dialoge anzustoßen – zugleich dient sie als Entwurfsinstrument für eigene Projekte.

Nach ihrem Architekturstudium an der TU Braunschweig (2005–2013) arbeitete sie über zehn Jahre am Institut für Landschaftsarchitektur derselben Universität und übernahm dort Lehr- sowie Leitungstätigkeiten. In ihrer Promotion untersuchte sie, wie minimalistische Grafik interdisziplinäre Planungsdiskurse unterstützt und komplexe Themen verständlich macht. Parallel dazu gründete sie in Berlin zwei Kollektive mit: ON/OFF, ein Netzwerk für kreative Eingriffe im öffentlichen Raum, und ANICOWORKING, ein Studio für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie ist Co-Autorin und Illustratorin der Lehrbuchreihe „Landscape for Architects“, die architektonisches Denken mit landschaftlicher Raumwahrnehmung verbindet und schreibt regelmäßig für Fachzeitschriften.
Was bedeutet es, grafisches Talent in der Architektur zum Beruf zu machen? Wie kann Gestaltung gesellschaftliche Fragen aufwerfen und beantworten? Und wie trägt Anika dazu bei, den Stresstest für den Deutschen Pavillon visuell verständlich zu machen? Ein Gespräch über die visuellen und vermittelnden Disziplinen in der Architektur – und ihre neue Rolle als Professorin.

Teaserbild: Anika Neubauer, Foto: privat
Host und Produktion: Kerstin Kuhnekath
Redaktion und Text: Katharina Lux