Juli / August 2022
HafenCity Universität Hamburg
Steilshoop Perspektiven
Reorganisation einer Wohnwelt

HafenCity Universität Hamburg
Master
20.05.2022
Architektur und Stadt / Prof. Christoph Heinemann
Vectorworks, Photoshop, InDesign
Das Zentrum der Großwohnsiedlung Steilshoop sticht durch seine architektonischen sowie städtebaulichen Gegebenheiten in der ohnehin schon besonderen flügelartigen Großform signifikant hervor.
Als Hamburgerin war Steilshoop mit seiner Großwohnsiedlung bis dato ein eher negativ konnotierter Stadtteil. Solche Meinungen über Großwohnsiedlungen im Allgemeinen sind zu Unrecht stark verbreitetet. Unter dem Leitgedanken des behutsamen Fortschreibens setzt sich diese Arbeit mit dem Zentrum der Großwohnsiedlung Steilshoop auseinander.
Missstände, wie leerstehende Flächen und baulicher Verfall, architektonischen Prägungen, wie der abweisende Sockel des EKZ, großzügig dimensionierte PKW-Parkflächen, ungenutzte Dachflächen und vornehmlich identische kleine 1-1,5 Zimmer Wohnungen, werden gleichzeitig als Potentiale gesehen.
Ein Maßnahmenkatalog wurde entwickelt, welcher sich in die vier Kategorien unterteilt: Reorganisation der Wohnwelt, Reaktivierung des Einkaufszentrums, Umnutzung der Parkdeck Fläche und Aktivierung der Dachfläche.
Der abweisende Sockel soll durch Öffnungen einladender gestaltet werden. Neue Nutzungen im EG, wie Fahrradstellplätze und eine -Werkstatt erweitern das Mobilitätsangebot. Die Parkdeck Fläche im 1. OG wird als öffentlicher Spielplatz und Treffpunkt umgenutzt und die angrenzenden leerstehenden Läden durch bisher fehlende Gastronomie ergänzt. Eine neue Fußgängerbrücke schafft eine Verbindung der Bewohner des Zentrums und die ungenutzte Dachfläche wird als teilöffentlicher Dachgarten umgestaltet.
Mit dem Ziel der Durchmischung sollen vielfältige Wohnungstypen geschaffen und gleichzeitig der Erhalt der bestehenden Bewohner durch kleinere Transformationen gewährleistet werden. Unter Beachtung der Bestandsstruktur werden Wohnungen zusammengeschaltet, wohnerweiternde und energetisch ertüchtigende Wintergärten ergänzt oder minimale Veränderungen durch Versatz von Wänden oder Küchen ermöglicht. Individuell dazu mietbare Optionsräume bieten den Bewohnern weitere Entfaltungsmöglichkeiten.
Somit soll das Zentrum neue Qualitäten erhalten, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verknüpfen.
Text von Lara Celina Sterneberg.