Nächstes Projekt 07/20  

Juli / August 2022

Bauhaus-Universität Weimar

Drei Orte für Musik und Interaktion

im Wietzower Landschaftsgarten

von Lotte Becher

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

22.02.2022

Lehrstuhl:

Entwerfen und Raumgestaltung

Software:

ArchiCad, 3dsMax, Corona, Photoshop

In diesem Entwurf werden die drei Körper als Teil des Wietzower Landschaftsgartens begriffen. Ziel ist es, auf räumliche und thematische Gegebenheiten des Ortes Bezug zu nehmen. Konkrete räumliche Elemente bilden die Mauer, die Ruinenstücke und die alte Eiche.

Es wird differenziert zwischen offenen, halb offenen und geschlossenen Strukturen. Die Reihung verschiedener baulicher und natürlich gegebenen Strukturen bildet einen fließenden Übergang zwischen Landschaft und Körper.


Der Winterpavillon bildet in seiner Formsprache eine frei erdachte Fortführung der bestehenden Mauer, welche gleichzeitig und eine räumliche Verknüpfung zwischen Herrenhaus und dem Winterpavillon sowie den Zugang in das Gebäude bildet. 
Thematisch nimmt der Winterpavillon die Funktion der Orangerie auf, welche ehemals an gleicher Stelle situiert war. Der Saalkörper bildet hierbei das räumlich, atmosphärische Gegenstück zu dem Orangeriekörper. Während sich der Foyer und Orangerie Bereich in seiner Skelletartigen Struktur offen gegenüber der Umliegenden Landschaft verhält, legt sich um die Saalstruktur eine schützende Lehmwand. Ein umlaufendes Lichtband gibt den Blick auf Himmel und Baumkronen frei, lenkt jedoch nicht von den Musizierenden in der Raummitte ab. Zwischen Orangerie und Saal stellt sich ein Möbel ein welches sowohl alle weiteren Funktionen wie Garderobe, Sanitär, Stuhllager und Notenlager aufnimmt als auch als Verbinder beider Gebäudeteile fungiert. Nach einem Konzert kann man den Winterpavillon seitig des Pflaumenbaums aus dem Saal verlassen.


Anlehnend an einen Schutzbau archäologischer Stätten, spannt sich der Dachrahmen des Sommerpavillon über die Ruinenstücke. Der leichte Terrainversprung sorgt hierbei für eine Änderung der Raumhöhe. Der erhöhte Bereich zwischen der Ruine bildet Sommerterasse und Empfang. Ein längs positioniertes „Möbel“ verleiht dem Terassenraum einen räumlichen Abschluss. Gleichzeitig nimmt es Funktionen wie Stuhl- und Tischlager, Sanitär und die zur Terasse öffenbare Sommerküche auf. Über drei tiefe Sitzstufen gelangt man in den niedrig gelegenen Bühnen und Zuschauerbereich. Das über der Bühne zum Himmel geöffnete Dach bildet einen Fokuspunkt. Die leichte Konstruktion des Pavillons ist Ausdruck und Funktion zu gleich. Die flexible Struktur bietet die Möglichkeit sich der umgebeneden Landschaft vollends zu öffnen. Am Dachrahmen befestigte Vorhänge lassen auch einen intimeren Raum entstehen.


Als Verbinder beider Pavillons und als zusätzliches Element in der Landschaft verhält sich die ringförmige Installation welche die alte abgestorbene Eiche umspielt, inszeniert und als Schauplatz für weitere kulturelle Veranstaltungen im Landschaftsgarten nutzbar macht.

Text von Lotte Becher.