Platz 4
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Januar / Februar 2018

Technische Universität Wien

raumformen / shapes of space

theorien zum konturlosen raum

von Jakob Brandstötter

Hochschule:

Technische Universität Wien

Abschluss:

Diplom

Lehrstuhl:

Prof. Manfred Berthold

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Autodesk Autocad, McNeel Rhinoceros, Trimble Sketchup Pro, Makerbot Print

Diese Arbeit befasst sich mit Erdställen und deren Bedeutung für die zeitgenössische Architektur.
 
Die Bezeichnung „Erdstall“ ist ein aus dem althochdeutschen stammender Begriff, der „eine Stelle in der Erde“ beschreibt.
 
Erdställe sind ca. 800 - 1200 Jahre alte, von Menschenhand geschaffene, unterirdische Raumverkettungen, deren Funktion weitgehend ungeklärt ist.
 
Der im Folgenden ausgeführte Entwurf, am Standort des historischen „Reitlinger Erdstalls“ in Wartberg ob der Aist (OÖ), führt zur Konzeption eines Relevanzzentrums - einem Museum zur Erdstallthematik.
 
Einleitend wird eine Zusammenfassung der verfügbaren Erdstallliteratur und eine globale Beschreibung umrissen sowie eine allgemeine Typenübersicht diverser dokumentierter Erdställe gegeben.
 
Im analytischen Teil der Arbeit wird die räumliche Komposition von Erdställen anhand des menschlichen Maßstabs bewertet.
Ein „Raumstempel“, eine Bemessungsgrundlage für Bewegungsszenarien, wird entwickelt und in Beispielen dokumentiert.
 
Dieser Raumstempel wird in Sequenzen zusammengesetzt, was zu verschiedenen Bewegungsströmen führt, welche in weiterer Folge als „Abdruck“ in die Architektur eingesetzt werden kann. Dadurch entstehen performative Bewertungsprozesse anhand von „Raumformen“.
 
Auf Grundlage dieser Raumformen und einem Programm mit notwendigen Funktionen, die die Nutzbarkeit des Relevanzzentrums sicherstellen, wird ein musealer Entwurf konzipiert.
 
Der vorgeschlagene Entwurf wird aus von Erdställen erkannten und über Raumformen transformierten Gestaltungscharakteristika gebildet. Dadurch entsteht ein, einem historischen Erdstall vorgeschalteter, Museumsbau, der die Relevanz der Erdställe künftig für Interessierte repräsentieren soll.