Januar / Februar 2020
Technische Universität München
Land und Dichte
Wohnanlage in Türkenfeld
Technische Universität München
Master
09.10.2019
Prof. Florian Nagler
Wohnbauten
Vectorworks
Der Umgang mit dem uns zur Verfügung stehenden Grund und Boden ist ein dringendes Anliegen. Wenn wir nicht weiter in großem Umfang wertvolle Landwirtschaftliche oder Naturflächen verschwenden wollen, müssen wir darüber nachdenken, wie wir auch im ländlichen Raum in den Ortschaften dichter (enger / höher) bauen können, ohne dass dabei das Dörfliche, bzw. Ländliche verloren geht. Dabei hat die Bandbreite der Entwürfe von einem größeren städtebaulichen Umgriff bis hin zu konkreten Gebäudeentwürfen gereicht.
Dem Bauen auf dem freien Feld sind mehr und mehr natürliche Grenzen gesetzt, sofern der Zersiedelung und dem Flächenverbrauch an Natur und Landschaft nicht weiter Vorschub geleistet werden soll. Ein Ausweisen von immer neuen periphären Gewerbe- und Neubaugebieten mit Einfamilienhäusern führt gerade im ländlichen Bereich zu Erosion und Unkenntlichkeit von Dorfrändern. Lokal gefasste Dorfidentitäten lösen sich im Zusammenwachsen von scheinbar endlosen Siedlungsbereichen auf. Dem Siedlungsdruck und dem Wunsch nach mehr Wohnraum in attraktiven Landstrichen könnte jedoch eine innerörtliche Strategie des dichteren, und gleichermaßen ländlichen, dörflichen Bauens folgen.
Das Projekt befindet sich in Türkenfeld, 47 km westlich von München, 7 km nördlich des Ammersees und 4 km östlich der weltberühmten Benediktinerabtei St. Ottilien. Das Pfarrdorf zählt heute etwa 3800 Einwohner. Die durch den Ammerseegletscher modellierte Landschaft prägt das reizvolle Bild, des am Fuße von bewaldeten Hügeln gelegen Dorfes. Gegenstand unserer Betrachtung ist ein 4,5 Hektar großes, im westlichen Ortskernbereich von Türkenfeld brachliegendes Areal. Das zu beplandende Gebiet wird im Nordwesten durch die Banhofstraße, im Norden durch den Schulweg, im Osten durch die Bebauung entlang der Duringstraße und im Süden durch die Aresinger Straße entlang der Bahngleise begrenzt. In meinem Konzept ist eine Hauptstraße eingebracht, die die S-Bahn Station und den Ortskernbereich verbindet. Für den städtebau habe ich den Thema Hof entwickelt. Reihenhaus und 3-Seitenhof sind gemischt, bzw. eine Zeile Gebäude liegt entlang der Straße und 3-Seitenhof befindet sich dahinten. In den Höfen sind gemeinschaftlichen Spielflächen und hinten denen liegen private Gärten. Die Gebäude bei der Straße sind relativ höher und verdichteter und auch gleichzeitig bilden eine Bufferzone, sodass die Höfe eine ruhigere Wohnsituation bekommen können. Im Vergleich dazu sind die Gebäude bei den Höfen relativ niedrig und die Wohntypen sind auch traditionell dörflich, um die ländliche Atmosphäre zu gestalten und auch die Höhe der bestehenden Gebäude anzupassen.