Januar / Februar 2020
Technische Universität Braunschweig
Haus der Begegnung
Ein Museum für Kinder und Jugendliche in Halberstadt
Technische Universität Braunschweig
Bachelor
20.03.2019
IDAS / Prof. Almut Grüntuch-Ernst
Kulturbauten
Vectorworks, Rhino 5, ARCHICAD, Vray, Photoshop, Illustrator
HINTERGRUND Im Kontext dieser geschichtlich und kulturell geprägten Stadt soll eine neue Begegnungsstätte entstehen. Das zu bebauende Gebiet befindet sich in der noch teils vorhandenen Altstadt und fordert eine bewusste Auseinandersetzung mit der jüdischen Stadtgeschichte und dem historischen Stadtkern. Das Gebäude bildet die Schnittstelle zwischen Geschichte, Vergangenem und dessen neuer Interpretation in Form von einer interaktiven Auseinandersetzung und Begegnung. Das Gebiet zeichnet sich durch die bereits museale Struktur und die verfallenen Relikte aus, welche auch Grundlage des Entwurfs bilden.
KONZEPT Die Begegnungsstätte in Halberstadt markiert als hineinziehender zwei- bis viergeschossiger Baukörper die Bakenstraße und bildet die Schnittstelle zwischen Geschichte, Vergangenem und dessen neuer Interpretation in Form von einer interaktiven Auseinandersetzung und Begegnung. Das Gebäude nähert sich durch seine Baukörperform der Nachbarbebauung an, betrachtet die umliegende bestehende Museale Struktur von allen Seiten und zeichnet sich durch einen besonderen Umgang mit den Straßenseiten als auch dem Gedenkort aus. An der südwestlichen Seite entsteht durch die Kubatur ein gefasster Vorplatz, der den Bewegungsfluss von der Bakenstraße wie selbstverständlich in das Gebäude einleitet.
Aus den geschichtlich städtebaulichen Analysen adaptiert dieser Vorplatz den ehemaligen Judenplatz und bildet so einen neuen öffentlichen Raum, der sich als Treffpunkt in der vorhandenen Stadtstruktur etablieren kann. Die gezielte Durchwegung zwischen Judenstraße, Berend-Lehmann-Museum, Kaffee Hirsch, dem Gedenkort und der Moses Mendelsohn Akademie war entscheidend für die Ausbildung einer Art Tor.
Die Durchbrüche sind ein Thema, dass sich in der vorhandenen Stadtstruktur an verschiedensten Stellen wiederfindet. Innenhöfe, Straßen oder gar Eingänge werden durch die Tore erschlossen und bilden in meinem Entwurf die Schwelle zwischen privatem und öffentlichem Raum, dem Gedenkort und der Hauptverkehrsstraße. Die Durchgänge bereiten den Besucher in meinem Entwurf auf das kommende vor, dem Denkmal einer jüdischen in der „Reichspogromnacht“ zerstörten Synagoge. Der Platz, die Durchgänge und die Anpassung der Kubatur an die vorhandene Umgebung werden so zum entscheidenden Entwurfsmerkmal.