Platz 17
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November / Dezember 2018

HafenCity Universität Hamburg

Et hus av stillhet på Turtagrø

Ein Haus der Stille

von Lara Nixdorf

Hochschule:

HafenCity Universität Hamburg

Abschluss:

Master

Präsentation:

26.09.2018

Lehrstuhl:

Architektur und experimentelles Entwerfen / Prof. Matthias Ballestrem

Rubrik:

Gesundheitsbauten

Software:

Vectorworks, Adobe Photoshop, Adobe Indesign

Der Entwurf bezieht sich auf die Konzipierung eines Rückzugsortes für Menschen, die zum einen das Bedürfnis nach Stille und Ruhe haben und zum anderen aus dem schnelllebigen Alltag entfliehen wollen.

Der Ort in der abgeschiedenen Naturlandschaft im norwegischen Turtagrø bietet das geeignete Umfeld, sich selbst zu finden und seine innere Ruhe wiederzuerlangen. Der Entwurf verfügt über Orte zur Einkehr und Ruhefindung, zum geistigen Studium sowie Räume, um neue Kraft und Kreativität durch Meditation zu sammeln. Es entsteht eine Anlage mit Schlafräumen, einem Speisesaal für gemeinsame Mahlzeiten, sowie vielfältige Aufenthaltsräume, die als Lesesäle und Rückzugsorte dienen und einen Spabereich.

Das essentielle Element des Entwurfs ist die Erschließung des Gebäudes, anhand dessen der Rückzug in die Stille von der Phase des Ankommens bis hin zur Selbstfindung gefördert wird. Unterstützend eröffnet sich eine Abfolge von extrovertierten und introvertierten Raumsequenzen, die den Geisteszustand des Besuchers unterstützen sollen.

Ein weiterer entwurfsspezifischer Aspekt ist der Einsatz des nordischen Tageslichtes. Unter der Fragestellung wie nordisches Licht eine Raumwahrnehmung verändern kann, soll das Licht eingesetzt werden, um den Menschen zur Ruhe zu bringen. Die Abfolge der verschiedenen Atmosphären, Stimmungen und Erfahrungen wird durch reduzierte architektonische Mittel und die bewusst herbeigeführten Lichtverhältnisse geschaffen. Dabei variieren die Öffnungen im Gebäude und damit der Grad des Lichteinfalls, sodass sowohl direktes Tageslicht als auch diffuses Licht in die Räume eintritt, um Räumen eine unterschiedliche Stimmung zu verleihen.
Das Haus ist in vier Gebäudeteile unterschiedlicher Höhe gegliedert, wodurch sich ein labyrinthischer Plan auf einer Reihe von Geschossen ergibt. Das Haus wird zu einer Matrix separater, aber durchgängig miteinander verbundener Räume. Die Unregelmäßigkeit der Räume als Produkt des Zufalls erweckt den Eindruck von Freiheit und Spontanität. Auf dem Weg durch das Gebäude gibt es Aufenthaltsbereiche und Erschließungshallen. Diese gemeinschaftlich genutzten Flächen fungieren als Zwischenräume, welche alle weiteren Zimmer miteinander verbinden. Die Erschließungshallen als integrale Räume, sind Räume zum Durchschreiten und verbinden die Geschosse miteinander. Schwellenbereiche unterbrechen die lose Raumkonfiguration und werden zum Ritual des Eintretens in einen intimen Raum. Der Fokus im Inneren des Gebäudes liegt auf den Leseräumen, die mit ihren besonderen Charakter zu einem persönlichen Raum werden. Diese Räume interagieren auf besondere Weise mit dem Licht und erwecken Innerlichkeit und Intimität beim Besucher. Die Schlafbereiche teilen sich in Einzel- und Doppelzimmer auf und ermöglichen den totalen Rückzug.
Konstruktiv soll sich der klare kubische Sichtbeton-Baukörper wie ein Fels in den Bergen präsentieren. Die unterschiedlichen Gebäudehöhen ermöglichen Belichtungen durch Oberlichter.