November / Dezember 2019

Technische Hochschule Mittelhessen

Die drei Säulen Hamburgs

Kontorhäuser

von Patricia Jentsch

Hochschule:

Technische Hochschule Mittelhessen

Abschluss:

Master

Präsentation:

27.11.2019

Lehrstuhl:

Fachgebiet Städtebau und Stadttheorie, Prof. Alexander Pellnitz

Rubrik:

Hybride Nutzung

Software:

Archicad, Adobe Photoshop, Artlantis

RAHMENBEDINGUNGEN
Zwischen dem Meßberg und der Steinstraße, dem Klosterwall und der Brandstwiete, unweit der Hamburger Mönckebergstraße und den Deichtorhallen liegt das Kontorhausviertel, dass im Jahre 2015 zusammen mit der Hamburger Speicherstadt offiziell zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.

STÄDTEBAU
Das Areal, auf dem der Entwurf errichtet werden soll, befindet sich am Rande des Kontorhausviertel vor dem Chilehaus und neben dem Meßberghof. Es liegt an der Willy-Brandt-Straße und an der U-Bahn Station Meßberg. Richtung Süden hat man einen guten Blick auf die Speicherstadt. Der Neubau soll dem Grundstück eine klare Kante geben. Daher wird zunächst die Willy-Brandt-Straße und die Straße Meßberg überplant. Die Bäume vor dem Meßberghof sollen erhalten bleiben. Um die Form des Neubaus zu definieren, wird zunächst die Mittelachse vom Tor des Chilehauses aufgegriffen. Dadurch haben der Meßberghof und der Neubau denselben Abstand.

ENTWURF
Der Neubau soll offen, aber gleichzeitig prägend und stark in seiner Haltung wirken. Er steht vor dem Chilehaus und somit in erster Reihe. Daher befinden sich auf dem Baugrundstück nicht nur ein Gebäude sondern drei, „Die drei Säulen Hamburgs“. Die Gebäude bilden unter sich eine gewisse Spannung und sind ein kleiner eigener Komplex für sich. Gleichzeitig reagiert der Komplex auch mit seinem Umfeld, weil sich die Kubatur des Entwurfs von der Bestandsbebauung stark unterscheidet. Somit entsteht hier ein spannungsreicher Kontrast. Die drei Gebäude besitzen aber auch eine Offenheit, da sie den Blick auf das Chilehaus ermöglichen. Auch betont der Neubau den Meßberghof, da die drei Säulen sich mit dem historischen Gebäude in ihrer Höhe messen. Besonderes Augenmerk des Neubaus ist die auffällige Fassade. Es wurde bewusst auf Fenster an der Südseite verzichtet.

ORGANISATIION
Die Haupterschließung der Gebäude erfolgt von hinten, der Nordseite und gibt durch den eingerückten Eingang jedem Gebäude eine „Adresse“. Über diesen Eingang werden alle neun Geschosse, außer dem Erdgeschoss, erschlossen. Dadurch sind die Nutzungen voneinander gentrennt. Im Erdgeschossbereich sind eine Ausstellungsfläche, ein Cafe und ein Laden vorhanden. Im westlichen Gebäude ist eine Zufahrt für ein automatisches Parksystem vorgesehen. In den drei Gebäuden lassen sich Büroräume wiederfinden. Im letzten Geschoss befindet sich jeweils eine Wohnung. Die großzügige Penthaus Wohnung verfügt über eine Loggia, sodass man den Blick auf die Speicherstadt hat.

FASSADE
Die Fassade der Gebäude besitzt eine Vormauerklinkerschicht aus Backsteinen, die im Kreuzverband verlegt sind und ein Rautenmuster ergeben. Einzelne Steine kragen um ein paar Zentimeter aus, um das Muster optisch und plastisch besser wahrzunehmen. Das Muster ist auch auf die Ost- und Westseite übertragen, wo sich die Fenster befinden. Die drei Gebäude wirken durch ihre auffallende Fassade und Ornamentik wie drei große geschmückte Säulen, die den Platz zwischen Meßberghof und Chilehaus prägen.