Worauf kommt es beim Architektur-Portfolio an?

08.04.2022

Johannes Medebach aus der Campus Redaktion antwortet.

Spätestens zum Ende des Bachelorstudiums sind Studierende mit einer ganz besonderen Entwurfsaufgabe konfrontiert: Der Konzeption und Gestaltung des eigenen Architektur-Portfolios. Um die Angst vor dem weißen Blatt etwas schneller zu überwinden, haben wir für Dich einige Tipps als Orientierungshilfe zusammengestellt.

Less is more

Ob digital oder mit Buchbindung: Ein Portfolio soll einen möglichst schnellen Einblick in Dein Können geben. Die meisten Büros und Institutionen nehmen lediglich Dateien mit max. 15MB Größe an und wollen einen schnellen Überblick über Deine Arbeit gewinnen. Daher ist eine kleine, aber feine Auswahl erforderlich. Bei der Darstellung eines Projekts kommt es nicht auf die Vollständigkeit des Planmaterials an. Vielmehr geht es um Stichproben aus dem bisherigen Schaffen. Triff eine Auswahl der gelungensten Entwürfe und bring sie auf den Punkt. Ein randvolles Portfolio ist nicht unbedingt ein gutes Portfolio!

Einfach Einheitlich

Grundlage für jedes Portfolio ist zunächst ein ordentliches und übersichtliches Layout.  Rasterstrukturen sind dazu ein ideales Hilfsmittel. Eine einheitliche Struktur verschafft Deiner Sammlung nicht nur Ruhe, sondern gibt den Betrachter*innen auch eine gewisse Übersicht. Wichtig ist jedoch, sich durch ein strenges Layout nicht einengen zu lassen, sondern es als Hilfsmittel zu betrachten. Das heißt: Als erstes gilt es, ein System zu entwerfen, das auch die Möglichkeit bietet, Texte und Bilder individuell anzupassen. Icons und Piktogramme oder Schwarzpläne immer an der selben Position in den Seitenablauf zu integrieren, kann ebenso ein guter Weg sein, die Orientierung der Leser*innen klar und spielerisch zu erleichtern.

Ganz persönlich

Das Portfolio ist die persönliche Visitenkarte der Architekt*innen. Es ist wichtig, auf die eigene Projektauswahl zu schauen und zu überlegen – gibt es charakteristische Elemente, beispielsweise eine Vorliebe für monochrome Visualisierungen? Diese sollten dann in das Gesamtkonzept des Portfolios aufgenommen werden. Darüber hinaus ist es gerne gesehen, auch andere Aspekte und Aktivitäten außerhalb des Uni-Kontextes vorzustellen, die mit Deiner Profession im Zusammenhang stehen. Malst Du gerne oder hast schon einmal eine Ausstellung kuratiert, gehört das möglicherweise ebenso ins Portfolio. Je breiter Du aufgestellt bist desto besser. 

Unsicher - was nun?

Die Masse an Inspirationen und Portfoliovorlagen im Internet kann  verunsichernd sein und sogar den eigenen kreativen Prozess zum Erlahmen bringen. Solltest Du Dich verloren fühlen, findest Du in unserer Infobox noch weitere Tipps, wie Du wieder festen Boden unter den Füßen gewinnst. Hole Dir auch Feedback von Mitstudierenden oder Lehrkräften ein, um aus der neutralen Betrachtung Deiner Arbeiten zu profitieren.