März / April 2017
Technische Universität Darmstadt
The Bishop's Winery
Weingut an der Mosel/Trier
Technische Universität Darmstadt
Master
14.02.2017
Entwerfen und Baugestaltung
Gewerbebauten
Vectorworks, Cinema4D, Photoshop, InDesign
Der Weinbau blickt an der Mosel auf eine 2000 jähr. Geschichte zurück. Die Mosel ist damit das älteste Weinbaugebiet Deutschlands und der Wein ist ein röm. Erbe, das bis zum heutigen Tage selbstverständlicher Teil des alltäglichen Leben ist. Der Weinbau bildet daher bis heute einen elementaren Teil der Identität Triers bzw. der gesamten Region. Insbesondere stehen die Bischöflichen Weingüter als größtes Moselweingut stellvertretend für den Moselbau da und möchte ihrem Publikum nicht nur ein Geschmackserlebnis bieten, sondern auch eine neue Raumerfahrung. Daher eignete es sich, das Bestandsgebäude, durch einen Neubau zu ersetzen und den Wein an dieser Stelle der Stadt mittels zeitgenössischer Architektur zu präsentieren und damit auch seine heutige Relevanz zu unterstreichen.
Da der Weinbau, ein puristisches Produkt entstehen lässt, eignete sich auch deshalb in erster Linie aufs wesentliche reduzierter Baukörper, der einen einfachen Grundrissstruktur und Nutzungskonzept hat. Die Rauigkeit des Äußeren spiegelt sich im Inneren als warmer, hölzerner Kontrast wieder, um den Natur- und Ortsbezug des Weines hervorzuheben. Zu dem wiederkehrenden brettgeschaltem sichtbetongrau der Fassade, wird konsequent holz kombiniert, welches sämtliche Eingangsbereiche und Öffnungen definiert und diese als Kontrast zur Hülle sichtbar machen. Dieser monolithisch wirkender Baukörper wird durch die Nord- und Südseite erschlossen.
Die Weinflasche, als Endprodukt der Bischöflichen Weingüter wurde abstrahiert und als Portal dienendes Element eingesetzt. Das Portal spielt hierbei eine hineinziehende Rolle, hinein in die Weinwelt. Diese Form trennt gleichzeitig die öffentl. und nicht-öffentl. Nutzung. Im östlichen Teil findet man eher den nicht-öffentl. Bereich, in der sich die Verwaltung, die Anlieferung und der Weinverkauf befindet. Im westlichen Teil befindet sich der eher öffentl. Bereich, die Vinothek.
Die südliche Gebäudeflucht formuliert einen kleinen Vorplatz zum Veranstaltungsraum. Der Veranstaltungsraum, der auch gleichzeitig die Funktion eines Schaulagers hat, hat die Raumwirkung eines zentralen Lesesaals, ein hoher Raum, umringt von hohen Wandregalen, der ein gewisses Erstaunen bewirken lässt. Die Weinfässer und der Schlitz in der Decke begünstigen im Raum eine private Atmosphäre und die Form des Portals findet sich dabei auch in diesem Raum wieder. Der Veranstaltungsraum führt die Besucher in die untere Welt der Weinkeller. Der Stil eines Wandregals wurde auch in der Vinothek transformiert. Die Weinflaschen hinter der Schankbar wurden auf den Regalen aus Beton wie auf einem Bücherregal angeordnet. Zu den höher gelegenen Weinflaschen gelangt man mithilfe einer Bibliotheksleiter.
Der lebendige und helle Innenhof hat durch seine Süd-Orientierung und Begrünung eine hohe Aufenthaltsqualität. Als besonderes Gestaltungselement des Hofes bilden dabei die beiden Pergolen. Diese Transparente Abgrenzung soll einer „Begegnung“ des Weingutes zu gute kommen.