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Mai / Juni 2019

Technische Universität Darmstadt

New Bloomsbury College

Der rote Faden

von Benedikt Thorwarth

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Abschluss:

Master

Präsentation:

20.02.2019

Lehrstuhl:

Entwerfen und Nachhaltiges Bauen | Prof. Christoph Kuhn

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD, Rhino, V-Ray, Photoshop, InDesign

Das Viertel Bloomsbury in London liegt zwischen der Euston Road und Holborn und bildet das Herz der University of London. Aufgabe war es hier ein neues College Gebäude zu entwerfen, dass einen neuen Mittelpunkt für das Viertel ausbildet und Wohnen, Studieren und Sport attraktiv unter einem Dach vereint. Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit soll so ein hybrider Typus entstehen, der den Studierenden einen vielseitigen Ort schafft, der als Mittelpunkt ihres Studiums funktionieren soll.

Mein Ansatz war es Verbindungen von verschiedenen Nutzern und Nutzungen aufzugreifen, zu stärken und zu inszenieren, um Gemeinschaft und Begegnung innerhalb des Colleges niedrigschwellig zu ermöglichen.

Die Erschließung soll so als zentrales Element einer Erschließungs- und Aufenthaltsstraße oder einem roten Faden gleichen, die großzügig dimensioniert durch das gesamte Gebäude leitet. An dieser Erschließungs- und Aufenthaltsstraße sollen alle unterschiedlichen Nutzungen als eigenständige Adressen ausgebildet werden. Um die besondere städtebauliche Situation zu stärken und um die umliegenden öffentlichen Flächen zu fassen, entwickelt das Volumen zunächst zwei markante Hochpunkte. Von diesen aus treppt es sich dann gegenläufig ab, und öffnet einen Innenhof zu beiden Längsseiten, um den Tageslichteinfall zu maximieren und die Verbindung zu stärken.

Im Sinne des Konzeptes entwickelt sich das öffentliche Erdgeschoss um eine Sporthalle herum, als zu allen Seiten geöffneter, frei gestaltbarer Raum für Mensa und frei bespielbare Ausstellungsbereiche. Die Erschließung der oberen Geschosse erfolgt über großzügig dimensionierte Treppen. So ist das Gebäude an jeweils einem L-förmigen Strang bis in die beiden Hochpunkte durchwegbar. Gegenüber den Treppenaufgängen finden sich jeweils die Adressen von Lehr- und Seminarräumen. Diese Bereiche sollen jedoch keiner klaren Nutzung zugewiesen werden und stets aneigbar für den Bedarf der Studierenden und Lehrenden bleiben, um maximale Nutzbarkeit der Bereiche zu ermöglichen. Diese Struktur von Treppen und aneigbaren Shared-Spaces spannt mit jeweils mittigen Gemeinschaftsküchen und Fluchtkernen, die auch als Shortcuts fungieren, ein L-förmiges Gerüst auf, in das die Adressen der Studierendenwohnungen eingewebt werden. Diese ca. 60 Wohnungen sind als Haus im Haus angedacht und bilden deshalb mittels zurückgesetzter Eingangstüren Vorbereiche für jede Wohnung aus. Die sich zwischen den Rücksprüngen befindenden Wandflächen sollen als eigene Fassade vom jeweiligen Bewohner frei personalisierbar sein, um die Eigenständigkeit der Wohnungen zu betonen und die Identifikation der Studierenden mit ihrem College zu stärken.

Zwischen den Wohnadressen bilden sich in einem spielerischen Rhythmus immer wieder Nischen aus, die die Fassade gliedern und großflächig verglast, zusätzliche Austritte ins Freie bieten, was für eine ausreichende Belichtung des Innenraums sorgt und erhöhte Aufenthaltsqualitäten mit sich bringt.