Platz 3
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Mai / Juni 2019

Universität Stuttgart

Mannheimer Hütte

Holzbauarchitektur in Extrembedingungen

von Maximilian Ritter von Sporschill

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Master

Präsentation:

18.07.2018

Lehrstuhl:

Peter Seger I Markus Allmann

Rubrik:

Hotelbauten

Software:

Vectorworks, Rhinozeros, V-Ray, Photoshop

Inmitten einer gewaltigen, alpinen Landschaft, im Gebirgszug des Rädikon in Voralberg befindet sich der Neubau der Mannheimer Berghütte. Der Schwerpunkt des Entwurfs lag darin das traditionelles, alpines Bauen im Permafrost auf architektonische Weise zu interpretieren und ein klares Konstruktionsprinzip zu entwickeln. Die Komplexität der Aufgabe bestand darin die extremen Bedingungen von Topografie, Klima und Bauprozesse sowie die Sicherstellung der Energieversorgung fernab von zivilisatorischer Versorgungsnetze in das architektonische Konzept einzubinden.

Die architektonische Form der neuen Mannheimer Berghütte basiert auf einem kompakten Volumenkörper, der einen maximalen Rauminhalt bei gleichzeitig möglichst kleiner Oberfläche besitzt. Die einzigartige, kristalline Form gewährleistet, dass möglichst wenig Wärme über die Gebäudehülle verloren wird und das Bauwerk optimalen Schutz vor Kälte und Wind bietet.

Die oberen zwei Sätze kürzer: Die kristalline Form biete bei einer minimalen Oberfläche ein maximales Volumen.

Auf geometrischer Ebene liegen dem Gebäude im Inneren und Äußeren zwei unterschiedliche Systeme zugrunde. Im Inneren dominiert ein punktsymmetrische Achssystem, während die äußere Kantengeometrie von der Topografie und dem Klima beeinflusst wird. Die Grundrissfläche ist durch ein ungleichförmiges, mehrseitiges Polygon bestimmt. Die innere Raumstruktur ist sternförmig, radial aufgebaut. Das strukturelle und räumliche System unterteilt sich im Grundriss in acht bzw. 16 Segmente und erstreckt sich über fünf Geschosse. Die vertikale Erschließung des radial organisierten Gebäudes ist im Zentrum angeordnet, damit möglichst viele Nutzräume über die Fassade belichtet und belüftet werden können. Beim Erklimmen der gewendelten Treppe werden durch das Oberlicht im Zentrum der vertikalen Erschließung die Sonnenstrahlen eingetragen und es wird von Geschoss zu Geschoss heller. Aus diesem Zentrum heraus erfolgt die Horizontalerschließung.

Die Gebäudetechnik wird ebenfalls im Zentrum geführt. Der Neubau muss aufgrund der abgeschiedenen Lage höchstmöglich autark sein. Die vertikalen Kanäle werden gebündelt und an den Stirnseiten der Achswände platziert. Die Wärmeversorgung wird traditionell über einen im zentralen Erschließungskern platzierten Holzofen sichergestellt. Hierbei wird die Wärme ideal im Gebäude verteilt und sorgt für ein behagliches Raumklima. Die größere Fläche des Satteldaches ist nach Süden ausgerichtet und mit Photovoltaik besetzt, um eine möglichst große Energiemenge zu gewinnen. Die andere Seite des Daches ist zur Ableitung der Schneelasten nach Norden geneigt.

Das Haupttragsystem des Gebäudes bilden die Fassade und die sternförmig angeordneten Innenwände, die über die Geschosse mittels Stahlverbindungen zu aussteifenden Scheiben verbunden sind. Ein sternförmiger Stahltisch mit einer zentralen Schubnocke und in den Fels eingebundenen Einzelfundamenten bilden die Basis für das Gebäude.