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Mai / Juni 2019

Karlsruhe Institut für Technologie

ARQUSTICA

architectura.aqua.acustica

von Noel Rabuffetti

Hochschule:

Karlsruhe Institut für Technologie

Abschluss:

Master

Präsentation:

17.04.2019

Lehrstuhl:

Baukonstruktion / Prof. Ludwig Wappner

Rubrik:

Kulturbauten

Der Südwestdeutschen Philharmonie in Konstanz und dem Dreiländereck am Bodensee wird eine alternative Konzerthauslösung geboten. In Bezug auf die historisch-politische Einheit im Römischen Reich, wird mit dem Entwurf ein Ort des Zusammenkommens dreier Nationen geschaffen. ARQUSTICA verkörpert ein schwimmend mobiles Konzerthaus mit Hauptsitz in der Konstanzer Bucht. Des Weiteren lässt es sich flexibel zwischen vier Ankerpunkten auf dem See verschieben und wird so von der gesamten Region geteilt.
 
AUFTAKT
Pavillons an Land bieten als Start-Terminals Anlaufstelle für Information, Ticketkauf und eröffnen das Reiseerlebnis. Per Solartaxiboot werden die Besucher auf dem schwimmenden Hexagon zusammengeführt. Die Grundform symbolisiert neben dem Zusammenkommen einen gleichgerichteten Fokus in alle Himmelsrichtungen. Bereits von Weitem ist der Konzerthausbetrieb als Signal sichtbar. Lichtstrahlen, wirken nach außen und setzen die Bauskulptur abends sowie bei Nebel wirkungsvoll in Szene. Das weit ausragende Dach und die Transparenz der Fassaden lassen den extrovertierten Raum mit der Umgebung verschmelzen.
 
PLAZA
Drei große Foyers auf der Plaza dienen als Ankommens- und Begegnungszone. Zentral befindet sich im EG ein Schauplatz für diverse Veranstaltungen wie auch Live-Übertragung der Konzerte für die Allgemeinheit. Darüber hinaus bieten hier Café, Shop sowie Raum für Klanginstallationen dem “Nicht-Konzert-Besucher“ einen attraktiven Anziehungspunkt. Eine zirkulierende Galerie überspannt die Plaza und führt damit die Landschaft fort. Drei offene Treppenhäuser bilden die Übergangsstufe zur Konzertsaalerschließung.
 
TAUCHGANG
Während eines Konzertes tauchen die Zuhörer über hinab-rotierende Rampen in die Welt der Musik, “unter Wasser“, in der die Besucher ebenfalls während den Konzertpausen verweilen. Der Wegraum fungiert gleichzeitig als kommunikativer Treffpunkt: raumhaltige Rampenausbuchtungen beinhalten eine Bar, WC und Konversations-Nischen mit Unterwasser-Einblick.
 
SAAL
Herzstück bildet der Konzertsaal unter Wasser. Die Musik rückt hier in den Mittelpunkt. Publikumsränge treppen sich nach unten zirkulierend ab und lassen das Publikum um die zentrale Bühne versammeln. Schnittstelle zur Außenwelt formt der spektakuläre Oculus in mitten der Saaldecke.
 
KONSTRUKTION
Der geschlossene Baukörper unter Wasser ist in massiven Stahl-WU-Beton gehalten, was im Inneren ebenfalls erlebbar wird. Aufgrund der massiven, zwei Meter dicken Außenhülle, kann auf zusätzliche Wärmedämmung verzichtet werden. Hydrostatischer Druck wird über die hexagonale Form abgefangen. Das Prinzip der Bienenwabe verfügt dabei über optimales Verhältnis von Wandmaterial zu Volumen und bietet hohe Stabilität. Die offene Plaza verkörpert im Kontrast zum Schwimmkörper Leichtigkeit und Transparenz, was sich als Stahlkonstruktion äußert. Aufzugschächte in Beton tragen das Dach hauptsächlich. Sie stecken sich durch die Treppentaschen und fügen Oben und Unten in der Konstruktion nochmals zusammen.