Juli / August 2019
RWTH Aachen
La Isola della Sapienza
Wohnen und Arbeiten in Venedig
RWTH Aachen
Master
26.02.2019
Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege und Historische Bauforschung / Prof. Christian Raabe
Wohnbauten
Nemetschek Allplan / Cinema 4D / Photoshop
Auf der Isola della Sapienza wird ein unbebauter Raum Venedigs bespielt, der das Defizit der Wohnsituation für Studenten behebt und gleichzeitig einen Ort der Begegnung, des Lernens und Lehrens kreiert.
Auf dem freien Grundstück, der künstlich erschaffenen Insel Sacca San Biagio am Rande der Inselgruppe Giudecca soll dieser Ort entstehen. Gleichzeitig wird mit dem Entwurf das umliegende Areal aufgewertet und eine größere Lebensqualität geschaffen.
Das Besondere an der städtebaulichen Einbindung bildet die Losgelöstheit der Insel von den Nachbarinseln der Giudecca und die damit einhergehende Solitärfunktion. Gleichzeitig kann sie als Pendant zur Insel San Giorgio Maggiore, dem prachtvollen Endpunkt der Giudecca angesehen werden. Die neue Studenteninsel liegt in unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden der Universitäten Venedigs.
Die Insel erfährt durch die Weiterführung eines Kanals eine bauliche Trennung und ermöglicht die direkte Erlebbarkeit auf traditionell venezianischem Wege per Boot. Zudem teilt der Kanal die Insel in einen privaten bebauten Teil und eine öffentliche Freifläche.
An der Front zum Giudecca-Kanal dient ein Bibliotheksturm als markanter Hochpunkt. Dahinter liegend erschließt sich eine Randbebauung, in der Studentenappartements, Arbeitsräume, Laboratorien und universitär nutzbare Räume beherbergt sind. Die Kleinteiligkeit und Vielfältigkeit der Gebäudestruktur erzeugt einen gefassten Raum, der einen öffentlichen Campo umschließt. Entlang des Kanals sind öffentliche Einrichtungen sowie Gastronomie angeordnet. Der neu geschaffene Giardini bietet in einer Stadt ohne viele Grünflächen einen neuen Ort der Naherholung sowie der Nutzung durch kulturelle Veranstaltungen wie Theater oder Konzerten auf der Freilichtbühne. Der Park läuft in einer dichten Baumreihe aus Pinien aus und lässt das Bild von einem Wald auf dem Wasser erscheinen.
Der Entwurf greift die typischen Elemente Venedigs auf und interpretiert diese neu. Als vorherrschendes Material der Stadt gelten Mauerwerk und istrischer Kalkstein. Diese werden verwendet und in zeitgenössischer Art konstruiert. Venezianische Elemente wie der Arkadengang mit Rundbögen markieren charakteristische Bereiche.
Die Kleinteiligkeit und Vernetzung sowie die Bespielung des öffentlichen Außenraumes geben ein Abbild von einer kleinen Stadt innerhalb des Stadtgefüges der Lagune.