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September / Oktober 2019

RWTH Aachen

Ein Hochhaus in der Hauptstadt

Berlin

von Clemens Delheid

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Master

Präsentation:

26.08.2019

Lehrstuhl:

Lehrgebiet für Bauplanung und Baurealisierung, Univ. Prof. Architektin BDA Sabine Brück / Institut für Städtebau und europäische Urbanistik, Universitätsprofessorin Dipl.-Ing. Christa Reicher

Rubrik:

Hybride Nutzung

Software:

Autocad, Rhino, Vray, Photoshop

Mit der Erfindung des feuergeschützten Stahlskeletts, der gesteigerten Tragfähigkeit von Fundamenten und dem - von Elisha Otis 1857 in New York vorgestellten - Sicherheitsfahrstuhl, waren Mitte des 19. Jahrhunderts die technischen Voraussetzungen für den Bau von Hochhäusern geschaffen worden. Seitdem hat sich die Typologie rasant über den ganzen Globus verbreitet. Im Gegensatz zu anderen Industrienationen verlief die Verbreitung in Deutschland jedoch in einem deutlich geringeren Tempo und bis heute haben es Hochhausprojekte schwer unter Stadtplanern, Politikern und der Bevölkerung auf Befürworter zu stoßen. Berlin steht beispielhaft für dieses Phänomen mit einer großen Anzahl an Wettbewerben und Entwürfen von Hochhäusern, die jedoch - aus unterschiedlichen Gründen - alle nie verwirklicht werden konnten. Unter dem Druck von steigenden Bodenpreisen, mangelnden Grundstücken und einer rasanten Bevölkerungszunahme wird jedoch verstärkt über ein Hochhauskonzept für die Hauptstadt nachgedacht.

Dieser Kontext bildete die Grundlage für die vorliegende Masterarbeit. Dem Entwurf war eine städtebauliche Analyse vorgeschaltet, welche die Geschichte der Typologie von ihren Anfängen bis zur heutigen Situation nachzeichnete. Im Anschluss wurde ein Hochhausrahmenplan erarbeitet, welcher Entwicklungsgebiete für zukünftige Hochhäuser innerhalb der Stadt verortete. Für den darauf aufbauenden Entwurf eines Hochhauses wurde ein brachliegendes Grundstück am Holzmarkt ausgesucht. Der Entwurf gliedert sich in ein Hochhaus und einen angrenzenden Bürokomplex. Städtebaulich wurde versucht, die zahlreichen Potentiale des Grundstücks, wie die Nähe zur Spree sowie die Viaduktbögen der Stadtbahn zu nutzen und in ein städtebauliches Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Durch die Stapelung der Bauvolumen in die Höhe wurde ein Platz geschaffen, welcher langfristig die Idee der Spreeroute fortsetzen soll sowie die öffentliche Nutzung der Viaduktbögen ermöglicht. Im Bürokomplex befinden sich öffentliche Nutzungen und Einzelhandelsflächen sowie Co-Working Spaces in den oberen Geschossen. Das 19-geschossige Hochhaus mit einer Gesamthöhe von 73,5 Metern beinhaltet einen Nutzungsmix aus Hotel- und Büroflächen. Im obersten Geschoss befinden sich eine öffentliche Dachterrasse mit angebundener Gastronomie.