Mai / Juni 2022
Hochschule RheinMain
Fischzucht Königsgarten Kleve
Revitalisierung eines stillgelegten Hallenbads
Hochschule RheinMain
Master
22.07.2021
Prof. Dipl.-Ing. Isabella Leber
Gewerbebauten
ArchiCAD, Enscape, Adobe Photoshop
Das Projekt in einem Satz:
Der Entwurf zeigt eine Revitalisierung des stillgelegten Hallenbads mitsamt seinen Außenanlagen durch eine Fischzucht mit zugehörigem Ausstellungsbereich und Restaurant.
Warum ist das Projekt besonders einzigartig:
Ein leerstehendes Bestandsbad der Nachkriegszeit wurde mit der neuen Nutzung einer Fischzucht belegt, die das einstige Herzstück des Gebäudes wieder aufleben lässt und ihm durch die nun dort schwimmenden Fische, neues Leben schenkt.
Ausführliche Projektbeschreibung:
Die Idee einer Fischzucht im stillgelegten Hallenbad Königsgarten wurde aufgrund der einstigen Nutzung des Gebäudes, dem angrenzenden Fluss und dem Gedanken, das Wasser erneut zum Hauptthema des Entwurfs zu machen, angeregt. Das Wasser sollte im Gebäude gehalten werden, gleichzeitig eine Verbindung zum Fluss geschaffen werden und auch den Aufenthalt am und um den Fluss attraktiviert werden. Der Bestand wurde demnach mit einer Nutzung belegt, mit der das einstige Herzstück des Gebäudes immer noch im Fokus bleibt, nur schwimmen nun Fische statt Menschen in dem großen Becken.
Der Bestandsbau teilt sich in zwei Bauteile, dessen Verbindungsbau sich als funktionstrennender, licht- und blickdurchlässiger Kubus darstellt. Im ehemaligen Teil der Schwimmhalle befindet sich nun die Fischzucht mit ihrem offenen Ausstellungsbereich und Personalräumen. Über dem Beckenbereich im Obergeschoss werden zusätzlich noch zwei Galerieebenen abgehängt, um ein besonderes Raumgefüge für die Besucher zu schaffen.
Die innere Struktur der Umkleidebereiche im anderen Gebäudeteil wurde komplett umgeplant und präsentiert sich nun als zweigeschossiges Restaurant, welches sich durch eine Pufferzone in Gastraum und Küchenbereich teilt. Das zwischengeschaltete Element der Funktionsbereiche erlaubt unabhängige Öffnungszeiten, setzt sie aber mit Blickbeziehungen immer im Bezug zueinander und wirkt dadurch nicht wie eine strikte Trennung.
Im Anhang des Schnittes erkennt man, dass in der Fischzucht und Ausstellung auf jeder begehbaren Ebene eine Verbindung zum Thema Wasser und Fische hergestellt wurde. Der unterirdische Erweiterungsbau stellt bereits vom Gebäude aus, eine Verbindung zum Fluss her. Die Fischzucht soll zum einen das Restaurant bedienen, aber eben auch zur Renaturierung des Flusses beitragen, sodass bestimmte Fische in diesen ausgewildert werden und von der großen Glasscheibe der Erweiterung aus im Fluss zu beobachten sind.
Somit wurde einem Schwimmbad der Nachkriegszeit neues Leben eingehaucht.
Text von Laura Hess.