Januar / Februar 2017
Technische Universität Berlin
Tanzen auf dem Tunnel
Urban Noise
Technische Universität Berlin
Master
13.10.2016
FG Jacob van Rijs
Freizeit- und Sportbauten
Autocad
Die Aufgabe der Masterthesis ist es, eine Rock'n'Roll-Musikstätte in Berlin zu entwerfen. Das Gebäude soll dem modernen städtischen Berliner Leben, in welchem Musik heutzutage nicht wegzudenken ist, entsprechen und neue Qualitäten für die Umgebung anbieten können. Langlebige Szenarien, die das Leben und die Integration des Gebäudes in den Stadtteil fördern, sind zu entwickeln.
Städtebauliches Konzept
Das Grundstück ist an einem Verkehrsknotenpunkt des S- und U-Bahnhofes Yorckstraße gelegen. Unter dem Grundstück verläuft der U-Bahn Tunnel etwa 7 m tief. Einer der drei U-Bahnausgänge befindet sich direkt auf dem Grundstück. Der U-Bahnbahnsteig Yorckstraße liegt jedoch etwa 20 m von diesem Ausgang entfernt. Die Idee ist, die auf dem Grundstück vorhandene Funktionen zu übernehmen aber auch zu erweitern und in das Gebäudekonzept zu integrieren. So wird der beliebte Döner-Imbiss „Hasir“ und der U-Bahnausgang ein Teil des Gebäudes beanspruchen. Das soziale Leben auf dem jetzigen Platz bleibt durch die öffentliche Nutzung der Musikhalle erhalten.
Der U-Bahn-Tunnel, der quer unter dem Entwurfsgebiet entlangläuft, ist ein wichtiges Element, das wir betonen. Deshalb nehmen wir die Richtung des Tunnels auf und übertragen sie oberirdisch auf unser Gebäude. Somit entsteht ein rechteckig geformter Körper mit abgerundeten Wänden.
So trennt sich der Baukörper von der vorhandenen Bebauung ab und weist seine Sonderfunktion in dem Stadtteil auf. Das Gebäude gleicht sich nicht an den umliegenden Städtebau an. Er setzt sich bewusst von der Umgebung ab, jedoch liegt das Gebäude an seinen Ecken in den Fluchtlinien der Blockrandbebauung.
Gebäudekonzept
Die Geometrie des Tunnels zieht sich durch das gesamte Gebäude und wird von ihr bestimmt. Die einzelnen Geschosse folgen dem gleichen Grundprinzip. In den zwei Hauptachsen befinden sich die musikalischen Aktivitäten, wie Club und Konzerthalle; in den Resträumen liegt die Erschließung, WCs, Lager, etc.
Auf der Ebene des U-Bahnsteigs befindet sich der zweigeschossige Elektro-Club, der unabhängig von der Konzerthalle funktioniert. Die Fahrgäste der U-Bahn können auf gleicher Ebene den Club erreichen. Ein visueller Kontakt zu den vorbeifahrenden Zügen entsteht im Tanzbereich - die Besucher tanzen zwischen dem beiden U-Bahntunneln!
Darüber liegt das Herz des Entwurfes, die quer zum Gebäude gerichtete multifunktionelle Halle. Sie durchtrennt das Gebäude, schafft dadurch aber auch eine Klarheit im Programm. In den zwei daneben liegenden bedienenden Volumen, finden sich alle untergeordneten Funktionen an: Foyer, Garderobe, Kasse, Fluchttreppenhaus, Technik, Ausgang der U-Bahn, sowie ein Dönerladen. Lager, Backstage, Büros und Fluchttreppenhaus sind Richtung S-Bahn gewandt.
Die Halle lässt sich variabel nutzen und ist für 600 Besucher ausgelegt. Hauptsächlich wird die Halle zu Konzertveranstaltungen gebucht. Bei unserer Recherche haben wir herausgefunden, dass Musikhallen oft leer stehen.