WDVS: Verlegung keramischer Bekleidung

23.06.2022

Fassadenverkleidung mit keramischen Fassadenplatten von Agrob Buchtal: Das Kerajoin-WDVS-System des Herstellers besteht aus dem keramischen Belag (1), dem Verbundmörtel mit Armierungsgewebe (2), der Dämmstoffplatte (3), der Verdübelung (4) und der Grundmauer (5).
Bild: Agrob Buchtal, Schwarzenfeld

Im Gegensatz zu den vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) wird die keramische Bekleidung bei dieser Fassadenart nicht auf eine Unterkonstruktion, sondern direkt auf dem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) angebracht. Ein solches System ist auch als Kombinationsfassade bekannt.

Bei der WDVS-Fassade ist die für den Lastabtrag geeignete Dämmung zu verkleben und zusätzlich zu verdübeln. Nach der Befestigung des Wärmedämmverbundsystems auf der Wand werden Armierungsmörtel, Gewebe und Keramikmörtel aufgetragen. Als keramische Bekleidung kommen nur kleinteilige Fliesen – Steinzeug oder Feinsteinzeug – bis zu einer Kantenlänge von 60 cm und einer Fläche ≤ 0,12 m² (mit max. 1,5 cm Dicke, bei Riffelung bis 2 cm) in Frage, da die WDVS-Fassade dampfdiffusionsoffen angelegt werden muss. Die Wasserdampfdiffusion erfolgt über den hohen Fugenanteil. Dieser muss mindestens sechs Prozent der Fassadenfläche ausmachen; zudem müssen die Fugen mindestens sechs Millimeter breit ausgeführt sein. Bei gerundeten Fassaden werden auch Mosaikfliesen oder sehr kleinformatige Fliesen und Platten verwendet, da sich diese der Form anpassen können.

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