Urban Mining Wiederverwendung von Bauelementen im Bauwesen

11.06.2021

Alte Baumaterialien und -elemente landen einfach im Müll. Aber es gibt Alternativen.
Bild: Baunetz (us), Berlin

Der Begriff Urban Mining wurde in den 1980er-Jahren von dem Japaner Hideo Nanjyo geprägt. Als Professor für Mineralogie und Metallurgie an der Tohoku Universität in Sendai hatte er erkannt, dass besorgniserregend große Mengen an wertvollen Metallen, darunter Gold, Tantal, Palladium und Kobalt, als Abfall aus Elektronikschrott verloren gingen, und zwar beim sogenannten E-Waste aus ausrangierten Computern, Telefonen, Radios, aber auch Waschmaschinen und Kühlschränken.

Das Konzept: Fundgrube für Materialien

Urban Mining bezeichnet das Konzept, eine Stadt in Analogie an ein Bergwerk als eine Fundgrube von wertvollen und wiederverwertbaren Materialien zu betrachten, also als eine Art städtisches Material-Bergwerk. In diesem Zusammenhang sind auch Begriffe wie upcycling, re-use oder das Motto des deutschen Pavillons auf der Architektur-Biennale in Venedig 2012 mit „Reduce Reuse Recycle – Ressource Architektur" entstanden. Urban Mining geht jedoch über konventionelles Recyceln und Altbausanierung hinaus. Nicht nur Materialien, sondern auch zusammenhängende größere Bauteile und transportable Bauelemente werden als abbaubarer, jedoch ohne Transformationsprozesse nutzbarer Rohstoff betrachtet, also insbesondere Fenster, Türen, Tore, Vordächer, Glasfelder und -anbauten, Fensterbänke, Laibungen, Stürze, Beschläge, Sonnen- und Blendschutz-Vorrichtungen, Vorhänge, Fensterläden, Rollos, Rolläden, Gitter, High-Tech-Textilien wie Mesh, Verkleidungen aller Art innen wie außen.

Artikel auf Baunetz_Wissen Fenster und Türen lesen