The Ceramic House in Amsterdam Neuinterpretation einer historischen Ziegelfassade durch 3D-Druck

15.03.2024

Für die Fassade einer Boutique in der Amsterdamer Einkaufsstraße PC Hoofstraat entwickelte das Architekturbüro Studio RAP eine 3D-Drucktechnik, mit der sich großformatige Tonziegel digital herstellen lassen.
Bild: Studio RAP/Riccardo De Vecchi

Im Süden der Amsterdamer Innenstadt liegt die Einkaufsstraße PC Hoofstraat, die 1872 nach dem Historiker Pieter Corneliszoon Hooft benannt wurde – heute bestückt mit prägnanten Gebäuden verschiedener Luxusmarken. Die charakteristische Dreiteilung der historischen Häuserfassaden übersetzte das Architekturbüro Studio RAP in ihrem Entwurf für das Ceramic House mittels eigener 3D-Drucktechnik gänzlich neu. Damit wird die bestehende historische Architektur der Shoppingstraße um eine neue Designsprache ergänzt.

Behutsames Einfügen in das Stadtbild

Um den Gesamtcharakter des Ortes zu wahren, bildeten die Projektbeteiligten des Architekturbüros Studio RAP die Silhouette der ursprünglichen Ziegelfassade der Boutique nach – mit der Neuerung, dass bei der Herstellung digitale Methoden zum Einsatz kamen. Über mehrere Jahre hinweg arbeiteten die Beteiligten in den Produktionsstätten des Studios an der Entwicklung von fortschrittlichen Robotersystemen, die bei den digitalen Herstellungsprozessen entscheidend beteiligt sind. Das Resultat: Eine großformatige 3D-Drucktechnologie, die es ermöglicht, maßgefertigte Elemente aus Ton herzustellen. Maßstab, Größe, Art und Farbe der neuen Ornamente und Materialien für das Ceramic House wurden sorgfältig auf die benachbarten Gebäude abgestimmt. Dadurch fügt sich die zeitgenössische Architektursprache nahtlos in die Reihe traditioneller Bauten. Bei näherer Betrachtung fällt die starke Plastizität der Fassade ins Auge.

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