Shoji-Apartment in London Sambatreppe aus Birkensperrholz
11.02.2023
Zwei typisch japanische Elemente finden sich in der 29
Quadratmeter großen Einraumwohnung im Londoner Stadtviertel Belsize
Park. Zum einen legte das verantwortlich zeichnende Architekturbüro
Proctor and Shaw der Wohnung das Konzept des sogenannten
Mikroapartments zugrunde. Ein bekanntes Beispiel für solche
Kleinstwohnungen war der Nakagin Capsule Tower in Tokio –
ein 13-geschossiger Turm mit 140 portablen, vorgefertigten
Wohnkapseln, der 1972 nach Plänen von Kisho Kurokawa errichtet und
2022 abgerissen wurde. Zum anderen sind die lichtdurchlässigen
Schiebetüren zwischen Schlaf- und Wohnbereich traditionellen,
japanischen Raumteilern aus Holz und Papier nachempfunden. Diesen
Shoji genannten Paravents verdankt das kleine Apartment auch
seinen Namen.
Micro Living im Bestand
Angesichts der steigenden Immobilienpreise können sich vor allem in Großstädten wie London immer weniger Menschen eine eigene Wohnung leisten. Die Nachfrage nach Wohnungen für Ein- bis Zweipersonenhaushalte ist dabei besonders hoch. Eine mögliche Antwort auf diesen Bedarf ist das Konzept des sogenannten Micro Livings. Damit gemeint sind kompakte, aber komfortable Kleinwohnungen, die oftmals um Gemeinschaftsflächen ergänzt werden und mit unterschiedlichen Serviceleistungen verbunden sind. Sie haben den Vorteil, dass sie günstiger sind und weniger materielle Ressourcen benötigen.