Schule in Hopley Ingenieure ohne Grenzen realisieren Schulbau aus lokalen Materialien

11.02.2020

Ingenieure ohne Grenzen errichtete die ersten zwei Riegel des neuen Schulcampus in Hopley - einer Siedlung in der es an grundlegender Infrastruktur mangelt.
Bild: Kristina Egbers, Berlin, mit Ingenieure ohne Grenzen, Stuttgart

Im Jahr 2005 ging die Regierung Simbabwes in der Hauptstadt Harare systematisch gegen illegale Siedlungsstrukturen. Infolge dieser Zwangsräumung wurden rund 30.000 Menschen in die Peripherie von Harare, nach Hopley umgesiedelt. Hier fehlt es bis heute an grundlegender Infrastruktur. 2010 initiierten zwei Bewohnerinnern die Gründung der Rising-Star-Schule, ein notdürftiger Schulbau für rund 500 Kinder, der den Witterungsbedingungen jedoch kaum standhielt. Drei Jahre darauf begann die Stuttgarter Projektgruppe von Ingenieure ohne Grenzen daher mit der Errichtung eines neuen Schulgebäudes nach Plänen von Kristina Egbers, die sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Universität Stuttgart erarbeitet hatte.

Gestaltgebende und lastabtragende Bögen
Die Anlage besteht bisher aus zwei Gebäuderiegeln, die zu zwei Seiten eines zentralen Hofs angeordnet sind, zwei weitere Riegel entlang der beiden anderen Hofseiten sollen folgen und dann insgesamt 1.000 Schülern Platz bieten. Die einstöckigen Ziegelbauten mit leicht geneigtem Schrägdach sind im Querschnitt aus zwei unterschiedlich weiten Rundbögen zusammengesetzt. Die größeren Bögen mit einer Spannweite von sechs Metern bilden die Klassenzimmer aus, die kleineren Bögen mit zwei Metern Spannweite einen zum Hof liegenden Gang. Großzügige deckenhohe Verglasungen in dunklen Stahlrahmen erlauben Sichtbezüge von den Bogengängen in die Klassenräume und umgekehrt.

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