Museum Zeitz Mocaa in Kapstadt Getreidekorn wird Raum

01.09.2021

Ein ausrangiertes Silo in Kapstadt trifft auf eine Stiftung, die ein Zuhause für eine Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst sucht – heraus kommt das Mocaa in Kapstadt.
Bild: Heatherwick Studio / Iwan Baan

Ein ausrangiertes Silo in Kapstadt trifft auf eine Stiftung, die ein Zuhause für eine Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst sucht – und heraus kommt mit dem Zeitz Mocaa eines der ungewöhnlichsten Museen, die in den letzten zehn Jahren entstanden sind. Der Entwurf von Heatherwick Studio nutzt den für einen Ausstellungsbau prinzipiell ungeeigneten Bestand aus den 1920er-Jahren als eine Art Modelliermasse, legt Konstruktionsprinzipien frei, die vorher nicht sichtbar waren, und schält Räume heraus, die bisher nicht existierten. 

Das Siloensemble, in dem bis in die 1990er-Jahre Getreide aus ganz Südafrika gelagert wurde, besteht aus zwei Teilen: einem Turm und einem kompakten Paket aus 42 Silotürmen, gekrönt von einer Kornverteilungseinheit. Von außen ist diese Aufteilung auch nach dem Umbau noch deutlich ablesbar. Dass sich in dem Ensemble neue Nutzungen verbergen, verraten vor allem die futuristisch anmutenden Verglasungen, die zwischen der freigelegten Skelettkonstruktion der oberen Geschosse nach außen zu quellen scheinen. Als Vorbild dieser Bauteile, die im Turm gleichzeitig die Lage der Räume eines Luxushotels markieren, dienten venezianische Leuchten.

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