Kurhaus in Bad Alexandersbad Impulsgeber für Gemeinde und Bäderkultur
18.01.2021
Es begab sich im Jahr 1734, dass der Bauer Wolfgang Brodmerkel eine Heilquelle entdeckte mit Hilfe derer – so will es die Überlieferung – er innerhalb eines Jahres sein schweres Gichtleiden kurierte. Dies war der Auftakt zur Entstehung von Bad Alexandersbad, heute Bayerns kleinstem Kurort mit etwa eintausend Einwohnern. Doch die Blütezeit des Ortes lag bereits in fernerer Vergangenheit und eine Schließung des Heilbades stand zur Debatte, als die Gemeinde 2013 beschloss, Bad Alexandersbad mit einem Neuen Kurhaus wiederzubeleben und gleichsam den Badebetrieb aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Die Pläne für das Alexbad lieferte das Architekturbüro Brückner und Brückner.
Wie ein Fels
Den L-förmigen Baukörper des neuen Kurhauses platzierten die
Architekturschaffenden neben das alte Kurhaus und verbanden beide
über eine breite, gläserne Fuge, in der sich der Empfangsbereich
befindet. Inspiration für den Entwurf erhielten sie aus dem
umliegenden Fichtelgebirge, das sich durch wollsackverwitterte
Granitfelsen sowie zahlreiche Weiher, Bäche, Moore und Sümpfe
auszeichnet – Mineral- und Moorheilbäder sind eine ortstypische
Spezialität. So ist die Nordseite des Neubaus stufig ausgebildet
und soll zusammen mit der sandfarbenen, mit Granitsplittern
versetzten, groben Putzfassade an einen zerklüfteten Felsen
erinnern. Öffnungen in dem fast wehrhaft wirkenden Bau finden sich
in Form schmaler, horizontaler oder weniger vertikaler
Fensterbänder.