Krankenhaus San Raffaele in Mailand Gläserner Eisberg
27.06.2022
Am nordöstlichen Rand des Mailänder Zentrums erhebt sich ein imposantes Bauwerk, das zahlreiche Assoziationen zulässt: Das weiß schimmernde Gebäude, welches zu dem Klinikkomplex Ospedale San Raffaele gehört, lässt an ein Zelt, ein Segel oder an einen Eisberg denken, der inmitten der umliegenden Bestandsgebäude aus den 1970er- und 1980er-Jahren aufragt. Errichtet wurde der Achtgeschosser, in dem sich Räume für wissenschaftliche Forschung, Lehre und Praxis befinden, nach den Plänen des bolognesischen Architekturbüros Mario Cucinella Architects. Neben einer stationären Pflegeeinrichtung sind in dem Neubau eine hochspezialisierte chirurgische und notfallmedizinische Abteilung untergebracht. Zum Schutz vor der Sonne Italiens wurde der geschwungene Baukörper in keramische Vertikallamellen gekleidet.
Funktionale Gliederung in Sockel und Obergeschosse
Die neue Klinik hat einen kompakten, nahezu quadratischen Grundriss
mit einer Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern. Die Außenwände des
Gebäudes sind im Grundriss konvex gewölbt. Das Sockelgeschoss, das
die größte Notaufnahme Italiens aufnimmt, setzt sich durch seine
Verkleidung aus erdfarbenen Keramikplatten optisch klar von den
Obergeschossen ab. Trotz ihrer enormen Größe wurde die Notaufnahme
so geplant, dass die Verkehrswege möglichst kurz sind, sodass
medizinische Notfälle schnell behandelt werden können. Die beiden
Untergeschosse des Krankenhauses beherbergen die chirurgische
Abteilung mit insgesamt zwanzig Operationssälen.