Hochwasserschutzanlage in Grimma Denkmalschutz und Hochwasserschutz vereint

08.04.2024

Eine neue Hochwasserschutzanlage schützt die sächsische Stadt Grimma in Zukunft vor Überschwemmungen.
Bild: Till Schuster

Tagelange extreme Regenfälle führten im Jahr 2002 zu schweren Überflutungen in Nord- und Ostdeutschland, insbesondere in Sachsen. Die Stadt Grimma, die am Fluss Mulde liegt, wurde stark zerstört und ein Teil der historischen Pöppelmannbrücke stürzte ein. Um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern, beauftragte die Landestalsperrenverwaltung Sachsen die Arbeitsgruppe Hochwasserschutz & Denkmalpflege an der TU Dresden mit der Konzeption und Planung einer Hochwasserschutzanlage für Grimma. Nach über zehn Jahren Bauzeit wurde die aufwendige Anlage im Jahr 2019 fertiggestellt und 2022 sogar mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur ausgezeichnet.

Der Name der Stadt Grimma weist bereits auf die geographischen Gegebenheiten der Stadt hin: Das altsorbische Wort „grim“ bedeutet „tiefgelegenes, von Wasser und nassen Wiesen umgebenes Gelände“. Die Stadt liegt im Tal der Mulde, die ebenso wie die Elbe im Erzgebirge entspringt. Im Jahr 2002 schwollen die Flüsse innerhalb weniger Stunden auf das mehrfache ihrer Größe an – mit katastrophalen Folgen für die Orte entlang der Ufer. In der Altstadt von Grimma stand das Wasser bis zu 3,5 Meter hoch, ein Mensch starb und rund 700 Häuser wurden zerstört. Der finanzielle Schaden belief sich laut Schätzungen auf mehr als 220 Millionen Euro.

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