Bürogebäude Haus Havanna in Linz Elementierte Glasbausteinfassade

28.02.2024

Das Haus Havanna auf dem Gelände der Tabakfabrik in Linz diente bis 2009 als Tabaklager.
Bild: STEINBAUER architektur+design

In der Tabakfabrik Linz fand noch bis 2009 die Zigarettenproduktion statt, bevor die Stadt Linz das Areal übernahm und seitdem als Zentrum der Kreativwirtschaft und der Digitalisierung in der oberösterreichischen Landeshauptstadt entwickelt. Bei der denkmalgeschützten Industrieanlage handelt es sich um Österreichs ersten Stahlskelettbau im Stil der Neuen Sachlichkeit. Das Haus Havanna wurde in den 1930er Jahren nach den Plänen von Peter Behrens und Alexander Popp erbaut und als Tabaklager genutzt. Mitte der 1960er ist das Speichergebäude aufgestockt und die Freiräume zwischen den Magazinen überbaut worden. Um das erhaltenswerte Bauwerk wieder nutzbar zu machen, wurde es bis 2022 nach Plänen von Kaltenbacher und Steinbauer Architekten zu einem Bürogebäude umgebaut.

Wiederbelebung mit großer Tageslichtausbeute

Zunächst sind im Jahr 2017 alle nicht-denkmalgeschützte Bauteile abgebrochen worden. Im Zuge eines EU-weiten Vergabeverfahrens zur Ideenfindung sollte dem vormals weitgehend unbelichteten Bau durch eine neue Fassadengestaltung und Neukonzeption des Inneren wieder Leben eingehaucht werden. Im Rahmen ihres denkmalpflegerischen Konzeptes suchten Kaltenbacher und Steinbauer Architekten eine ausgewogene Balance zwischen Erhalt des Industriedenkmals und einer Fassade mit eigenem Charakter. Schlüsselelement der neuen Hülle ist der aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts stammende Glasbaustein: Er vermittelt den Charakter der Neuen Sachlichkeit und sorgt zugleich für eine große Lichtausbeute im Inneren des ehemals dunklen Tabakspeichers.

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