Bambuspavillon für Austernzucht in Ang Sila Tradition im Dienste des Umweltbewusstseins

14.03.2024

Der thailändische Name des Ortes Ang Sila bedeutet Felsbecken.
Bild: W Workspace

Ang Sila ist ein ehemals florierender, historischer Fischerort an der Küste der Provinz Chon Buri, in der Ostregion Zentralthailands gelegen. Dass dem traditionellen Fischereihandwerk dort seit einigen Jahrzehnten die Grundlage genommen wird, hat vielschichtige Gründe. So münden ungefilterte Abwässer aus nahegelegenen Fabriken oder neu entstandenen Vororten über Kanäle und Flüsse in die Felsbucht, was sich negativ auf die Wasserqualität und den Fischbestand ausgewirkt hat. Die Fischzucht war nicht mehr rentabel und die jüngere Generation wanderte in die urbanen Zentren, etwa in die nördlich gelegene Hauptstadt Bangkok ab.

Ein Projekt des Büros Chat Architects aus Bangkok, das gemeinsam mit den örtlichen Fischereibetrieben sowie dem Design- und Architekturprogramm INDA an der Universität Bagkok entstanden ist, will dem Ort eine neue Perspektive bieten. Mit vernakulären Konstruktionsmethoden als Vorbild, entstand vor der Küste der Angsila Oyster Scaffolding Pavilion. Damit soll für die angeschlagenen Betriebe im Ort eine neue Infrastruktur geschaffen werden, durch die sie die Austernzucht wieder aufnehmen können. Die Meerestiere filtern wiederum das Wasser und verbessern seine Qualität, wodurch die Fischerei insgesamt wieder angekurbelt wird. Ganz nebenbei dient das Projekt als Prototyp für eine neue Form des Ökotourismus. Besucher*innen sollen angelockt werden, ihre Austern selbst zu ernten und gleich vor Ort essen zu können sowie ein Bewusstsein für die fragilen Zusammenhänge heutiger Lebensweisen und den Umweltschutz zu entwickeln. 

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