Aufbahrungshalle in Kematen an der Krems Abschiednehmen unterm Schmetterlingsdach

02.04.2024

Für den Friedhof in Kematen an der Krems entwarfen Moser und Hager Architekten eine neue Aufbahrungshalle.
Bild: Gregor Graf

Das weit auskragende Schmetterlingsdach scheint zu schweben. Lediglich dünne Stützen sind zu sehen, die Holzwand mit den Portalen ist weit eingerückt. Ein Glasband trennt sie vom Beton und setzt die beeindruckenden Betonplatten des Daches zusätzlich ab. Das ist die neue Aufbahrungshalle am Friedhof Kematen an der Krems. Der Bestand war in die Jahre gekommen und wurde kaum noch als würdiger Verabschiedungsort angesehen. Daher setzte sich der gemeindeübergreifende Verein Aufbahrungshalle Neu für einen Ersatz ein, der mit Moser und Hager Architekten in einem partizipativen Prozess realisiert und 2021 eingeweiht wurde.

Der Friedhof befindet sich am Rand einer großen Türenfabrik und eines Einfamilienhausgebiets. Nicht weit entfernt sind das Schloss Weyer, eine stark befahrene Zubringerstraße und weitere Gewerbehallen. Direkt an der ins Wohngebiet führenden Straße befinden sich die Friedhofsmauern, über die das Dach der neuen Aufbahrungshalle hinausragt. Sie liegt entlang einer Achse zwischen der Kirche im Ortskern und dem Gräberfeld, das sich wie ein langer Teppich Richtung Norden erstreckt. Traditionell ist die Aufbahrungshalle ein Ort der Totenwache und des ungestörten Gedenkens, sprich ein Verabschiedungsraum. Der Grundrissentwurf orientiert sich sodann am Trauerzug, dem ehrenvollen Weg zur Grabstelle.

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