Wohnen im Kreuzreihenhaus Mareike Seyfang & Andreas Frank in Biel

11.01.2023

Mareike Seyfang & Andreas Frank in Biel

Bild: Fabio Blaser

Im 18. Jahrhundert führte die Industrialisierung im französischen Mühlhausen zu einem rasanten Stadtwachstum – und in der Folge zu einer extremen Wohnungsnot vor allem für die Arbeiter in den Industriebetrieben. Im Bemühen, ausreichend Wohnraum zu schaffen, entwickelte Émil Muller in dieser Zeit die Typologie des so genannten Kreuzreihenhauses, des „carré mulhousien“: Er teilte einen quadratischen Gebäudegrundriss durch zwei sich kreuzende Trennwände in vier Wohneinheiten mit jeweils angrenzenden Außenflächen.

Der kostengünstige Wohnungstypus fand in den folgenden Jahren auch an weiteren europäischen Industriestandorten Anwendung. So auch im schweizerischen Biel, das um 1850 durch die Ansiedlung der Uhrenindustrie von der Kleinstadt zu einem Industriezentrum mit mehr als 30.000 Einwohnern anwuchs. In diesen Kontext ordnet sich das 2020 von Mareike Seyfang & Andreas Frank (Biel) umgebaute Kreuzreihenhaus ein. Das Bestandsgebäude wurde laut der Architekt*innen 1885 erbaut und ist jeweils first- und giebelseitig halbiert, wodurch vier Gebäudeteile á circa 42 Quadratmeter Grundfläche entstehen.


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