Zurück in die Zukunft Kaufhausumbau von Winhov in Amsterdam

04.02.2020

Kaufhausumbau von Winhov in Amsterdam

Bild: Stefan Müller

Seit dem späten 19. Jahrhundert prägten Warenhäuser die europäischen Innenstädte, heute aber ist das Modell des allumfassenden Einkaufskosmos in prächtigen Architekturen überholt. So wechselte beispielsweise Karstadt mehrfach den Besitzer – derzeit gehört das Warenhaus der Signa Holding, die vor allem mit ambitionierten Hochhaus- und Exportprojekten um mediale Aufmerksamkeit ringt – während das niederländische Traditionshaus Vroon&Dreesmann 2016 komplett schließen musste. Eines ihrer ehemaligen Kaufhäuser in Amsterdam ist nun von Office Winhov (Amsterdam) zu einem Bürobau mit einzelnen Gewerbeeinheiten umgebaut worden.

Die Architektinnen legten dabei auch die vielen Zeitschichten des Gebäudes frei, denn das Kaufhaus am Kanal Rokin hat eine komplexe Baugeschichte. Der Hauptteil wurde 1912 von Francois Caron errichtet, der seinen historistischen Prunkbau nach dem Vorbild großer französischer Kaufhäuser wie die Galeries Lafayette an zwei kleine Kontorhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert anschloss. Vroon&Dreesmann ließen den Bau schon bald von Jan Kujt erweitern. In der Sachlichkeit der Amsterdamer Schule stülpte der dem Komplex 1930 eine Hülle aus hellem Backstein mit großflächiger Glasfront über. In der Folge wurde das Kaufhaus jedoch immer wieder um- und ausgebaut und auch diese Struktur vollkommen überformt.

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