Berlin macht blau Das neue Relaxound-Office von Ester Bruzkus Architekten

Text von Tanja Pabelick | 17.04.2024

Mit einem Interieur aus der Feder von Ester Bruzkus Architekten zieht das Berliner Unternehmen Relaxound aus dem Homeoffice zurück ins Büro. Dabei nimmt das Team vor allem eines mit: die Gemütlichkeit des eigenen Wohnzimmers. Auf 450 Quadratmetern und zwei Etagen wurden Rückzugsräume, Lounge-Inseln, Arbeitstafeln und Stillarbeitsboxen installiert, die mit Licht, Material und Farbe auch für stimmungstechnische Vielfältigkeit sorgen.

Wie der Name schon anklingen lässt, geht es bei Relaxound in Berlin konsequent um Entspannung. Der Hersteller entwickelt an kleine Vogelhäuschen erinnernde Boxen, die ihre Besitzer*innen beruhigend anzwitschern, mit Meeressound beschallen oder die Wohnung akustisch zum Dschungel machen. Mit dieser DNA im Unternehmensprofil ist auch das Berliner Büro auf Gemütlichkeit, Gemeinschaft und optionalen Rückzug ausgerichtet. Gestaltet hat das farbenfrohe Interieur Ester Bruzkus Architekten. Konfrontiert mit 5,60 Meter hohen Räumen legte Bruzkus mit ihrem Team eine Planungsstrategie fest, die die Unterteilung in zwei Ebenen und verschieden große Zimmer vorsah. Dazu wurde ein bereits bestehendes Zwischengeschoss durch einen weiteren Einbau vergrößert, sodass sich ein L-förmiges Plateau über dem offenen Arbeitsbereich ergibt.

Zwischen Atelier und Zelle
Diese Aufteilung steuert die funktionale Organisation. Der Teil, der über die volle Raumhöhe verfügt, liegt zur Fassade hin an den Fenstern. Mit weißen Wänden, viel Tageslicht, Mobiliar in Blockfarben, unzähligen Pflanzen und kollektiven Schreibtischen wird er zum Studioraum für die Mitarbeitenden. Der durch das eingefügte Mezzanin „überdachte“ Übergangsraum dient als Wohnzimmer, während sich dahinter viele kleine, abgeschlossene Zellen anschließen. „Wir lieben Räume in Räumen“, sagt Ester Bruzkus. Sie geben den Kolleg*innen die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und – akustisch beruhigt – allein oder in Kleingruppen zu arbeiten. Schallabsorbierende Materialien wie Stoff, Filz und offenzelliges Aluminium schlucken den Lärm, während die Wände aus schlanken, aber massiven Holzfaserplatten die akustischen Ereignisse in der Nachbarzelle gut abschirmen.

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